Der stratosphärische PW (Polarwirbel) beginnt sich Mitte Jänner typischerweise abzuschwächen. Häufig führen SSW´s (sudden stratospheric warming) zu Störungen (minor/major warmings) in der in der unteren Stratosphäre (10hPa/32km), die sich in die Troposphäre fortpflanzen und den troposphärischen PW, unsere Wetterküche, derart destabilisieren, dass es zu massiven arktischen Kaltluftausbrüchen in die mittleren Breiten kommt. Heuer ist davon nichts zu merken. Im zu Ende gehenden meteorologischen Winter präsentiert sich der Stratosphärische PW ungewöhnlich stark und nach den letzten Berechnungen soll er sich noch verstärken und in der unteren Stratosphäre (10hPa/32km) Rekordwerte bei den Temperaturen und den Zonalwinden erreichen. Dabei weist er, wie die nachfolgende Grafik mit dem Vertikalschnitt zeigt, eine (schwache) Verbindung mit der Troposphäre zwischen NO-Kanada, Grönland und dem Polarmeer auf, wo sich das troposphärische steuernde PW-Fragment befindet und die Zirkulation der NH-antreibt.
Die aktuell etwas gestreckte/ovale Form des stratosphärischen PW hat, wie beschrieben, eine lokale Verbindung zur Troposphäre. In Wochenfrist zentriert und verstärkt sich der stratosphärische PW mangels äußerer Einflüsse (Energieeinräge) und die bestehende Kopplung mit der Troposphäre bleibt voraussichtlich bis weit in den Februar hinein erhalten:
Quelle: stratobserve
Damit dürfte sich das großskalige Druck- und Zirkulationsmuster in der Troposphäre und in ME fortsetzen.
Bis zum Monatswechsel Februar/März, wenn das Sonnenlicht in die Polarregionen zurückkehrt, erwarte ich keine Änderung des zonal geprägte und zu milde Wettercharakters im Alpenraum.
Erst dann werden sich die Temperaturen in der Stratosphäre langsam erhöhen mit möglichen Auswirkungen auf die Zirkulation.
Auch der positive NAOI (nordatlantische Oszillationsindex) ist ein klares Indiz für das zonale Wettermuster:
Quelle: NOAA
Für die Wochenfrist erwarte ich folgenden Wetterablauf:
Heute Mi und morgen Do Zwischenhoch und sehr mild;
Fr schwache Kaltfront;
Sa/So Zwischenhoch, etwas kühler am Sa, mild am So;
Mo/ Di die nächste Kaltfront;
zur Wochenmitte nehmen die Unsicherheiten zu, aber das nächste Zwischenhoch steht in den Startlöchern.
Der Berglandwinter ist gesichert!