Zwischenhoch, bevor sich eine markante winterliche Nordstaulage einstellt

Die großräumige Zirkulation wird weiterhin von einer Hochdruckbrücke zwischen hohem LD über dem asiatischen Kontinent und einem Hoch über dem Nordpazifik maßgeblich beeinflusst. Damit bleibt der Kaltlufttransfer von Sibirien über dem Nordpol in Richtung Nordkanada erhalten.  Polare Kaltluftausbrüche über NO-Kanada und in weiterer Folge auf den NW-Atlantik sorgen für hohe Wetterdynamik an der Polarfront. Das derzeit sehr kräftige Azorenhoch wird laufend regeneriert, kann aber bei seinen Aufwölbungsversuchen die Frontalzone nicht blockieren. Diese wird in einem  Bogen um das Hoch  gelenkt. Im Gradientenfeld zwischen dem hohen LD über GB und einem Tief über dem Baltikum  herrschte am Mo beim Durchgang einer Kaltfront mit leichten Schneefällen (ca. 5cm Neuschnee oberhalb 700m, Beitragsbild) starke Isobarendrängung mit stürmischen NW-Wind. Am Hocheck konnte ich am Mo vormittags Böen bis 100km/h messen. Die Auswirkungen waren auch im Wald nicht zu übersehen:

 

            

 

Das nachfolgende Zwischenhoch sorgte am Di für rasche Wetterberuhigung und heute Mi für sonniges und windschwaches Wetter:

 

Ab morgen Do stellt sich bei ähnlicher Druckkonstellation wie zu Wochenbeginn (Hoch GB, Tief Baltikum) neuerlich eine stürmische NW-Lage ein.  Dabei erreicht ein Schwall maritimer Polarluft die Ostalpen. Die Luft gelangt zwar direkt aus N an die Alpen, sie mischt sich jedoch mit feuchten maritimen Luftmassen, die um das Atlantikhoch herumgeführt werden und sich an der Alpennordseite stauen. Bis zum Wochenende  ist nördlich der Alpen mit erheblichen Neuschneezuwachs zu rechnen. Zwischen Tiroler Unterland und Mariazellerland, insbesondere in den prädestinierten Nordstaulagen, erwarte ich 50cm-100cm Neuschnee mit nach O zu abnehmenden Mengen. Der stürmische Wind im Gebirge führt zu Verfrachtungen und Anstieg der Lawinengefahr.  An der Alpensüdseite bleibt es bei starkem Nordföhn weitgehend trocken.

Der Wochenbeginn steht voraussichtlich unter winterlichem Hochdruckeinfluss mit strengen Morgenfrösten.

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