Mit dem Beitragstitel möchte ich die derzeitige epidemiologische Situation nicht verharmlosen, sondern auf den gestörten PW (Polarwirbel) Bezug nehmen. Im letzten Analysebeitrag bin ich auf den gestörten troposphärischen PW in der kommenden Woche bereits eingegangen. Nach den letzten Modellrechnungen wird dies bestätigt und gipfelt nun in einer Meridionalisierung der Zirkulation zwischen Nordamerika und EU mit Abriegelung des Atlantiks für EU. Oft bedeutet ein derartiges Zirkulationsmuster polare Kaltluftzufuhr aus N für ME, nicht diesmal. Die für den Alpenraum wetterbestimmenden Druckgebilde sind ein Atlantikhoch und Tiefdruckgebiete, die über das europäischen Nordmeer und Skandinavien gelenkt werden. Dabei wird laufend ein Trog, der sich von Skandinavien bis zur Iberische Halbinsel und den Kanaren ausbildet, regeneriert. Der Alpenraum bleibt damit weiterhin in eher „ruhigem Fahrwasser“ vorderseitig des Troges, wobei die Temperaturen langsam zurückgehen. Kaltfronten treffen nur abgeschwächt ein und bringen nur wenig NS, der nur in höheren Lagen als Schnee fällt. Ob Ende des Monats November der Winter eine Chance bekommt, steht noch in den Sternen 😉
Nachfolgend gebe ich einen synoptischer Wochenüberblick mit Geopotential-/Druckstrukturkarten des aktuellen GFS-Modelllaufes.
Heute Sa und morgen So überwiegt Hochdruckeinfluss, wobei heute am Vormittag die östliche Alpennordseite und den NO mit lebhaftem Westwind noch tiefe Wolken eines Frontausläufers queren:
Am Mo erreicht ein eine schwache Kaltfront den Alpenraum und verbindet sich mit dem Höhentief über dem westl. Mittelmeer. Das am Wochenende wetterbestimmende Hoch verlagert sich retrograd auf den NA. An seiner SO-Flanke etabliert sich ein riesiger Trog, der von Skandinavien bis Spanien reicht:
Bis Do setzt sich die retrograde Verlagerung des NA-Hochs fort. Der Trog wird an seiner SO-Flanke durch polarer Kaltluftzufuhr laufen regeneriert und amplifiziert bis zu den Kanaren. Der Alpenraum bleibt an der Trogvorderseite unter schwachem antizyklonalem Einfluss:
Ob sich zum kommenden Wochenende oder den Folgetagen mit einem sich vertiefenden Sturmtief nördlich von Schottland eine nachhaltige Wetterumstellung oder zumindest der Einzug des Winters im Bergland ankündigt, wird sich zeigen:
Aktualisierung folgt!