Gemäß den Ausführungen in meinem letzten Prognosebeitrag bleibt die Föhnlage im Ostalpenraum zwischen einem sich langsam annäherndem atlantischen Tiefdruckgebiet und dem Hoch über OE (Osteuropa) auch am Wochenende bestehen. Das Timing der Wetterumstellung zu Wochenbeginn verzögert sich aber etwas (siehe weiter unten in der synoptischen Analyse).
Begleitet wird die derzeitige Wetterlage von den typischen Wettererscheinungen einer herbstlichen Föhnlage:
– anhaltende Trockenheit,
– lebhafter SO-Wind im östlichen Flachland und dem Donauraum,
– starker bis stürmischer Wind auf den Bergen,
– teilweise zähe Nebel-/Hochnebelfelder über dem Flachland und in den Tälern,
– sonnig auf den Bergen und in Föhntälern,
– mit weiterer Trogannäherung (So) beginnender Südstau, hohe Wolkenfelder und ansteigende Nebelneigung im N und O.
Synoptischetische Analyse ab Allerheiligen:
Am Mo erreichen in den Morgenstunden die Wolken einer Kaltfront aus W die Westhälfte Österreichs. Im äußersten W (V, Tiroler Oberland) setzt am Vormittag Regen ein, der sich im Tagesverlauf entlang der zentralen Alpen und der Alpensüdseite nach O ausbreitet. An der östlichen Alpennordseite und im O bleibt es noch föhnig mit Sonne und hohen Warmluftwolken. Erst in der Nacht auf Di erreicht die Kaltfront den äußersten O mit Regen. Dieser dauert auch am Di vormittags an und dürfte recht kräftig ausfallen, da in höheren Luftschichten an der Vorderseite eines Randtiefs über Oberitalien feuchte Mittelmeerluft auf die aus W einfließende kühle Atlantikluft aufgleitet. 20mm-30mm Regen könnten bis in den Wienerwald fallen.
Nachfolgende Karte (=Beitragsbild) zeigt die vom aktuellen GFS-Modelllauf simulierte Geopotential-/Druckstruktur für die Nacht für die Nacht von 1. Nov. auf 2. Nov. mit von mir eingezeichneten Druckgebilden, Strömungen und Kaltfront:
Erwähnenswert ist auch das erste massive Schneefallerreignis dieses Herbstes im Bergland oberhalb 1500m.
Nach Abzug des Adriatiefs nach O verbleiben die Ostalpen an der Vorderseite eines Troges, der von Skandinavien bis zur Iberischen Halbinsel reicht, in einer SW-lichen Grundströmung. Eingebettete Fronten verursachen einen wechselhaften Wettercharakter. Vor allem Mi Nacht auf Do könnte die nächste Front nennenswerten NS verursachen. Das Temperaturniveau gestaltet sich der Jahreszeit angepasst.
Exemplarisch die GFS-Simulation für kommenden Do:
Ab Fr dürfte sich das Wetter beruhigen. Mit einem beginnenden Abtropfprozess ins westliche Mittelmeer, der bis Sa abgeschlossen ist, und der Ausbildung einer schwachen Hochdruckbrücke über dem dem Alpenraum kündigt sich bei flacher Druckverteilung eine windschwaches und damit nebelanfälliges nächstes Wochenende an.
Exemplarisch die GFS-Simulation für kommenden Sa:
Update folgt!
Lieber Franz,
ob es eine Korrelation zu den nun heftig auftretenden Sonnenstürmen und der markanten Umstellung der Wetterlage gibt? Tritt fast zeitgleich auf. Erste Polarlichtsichtungen konnten am vergangenes WE an der ostdeutschen Küste gemacht werden. Wird spannend, vielleicht werden wir hier bis nach Österreich runter auch welche – fotografisch zumindest – beobachten können?
LG von Anette