Spätwinterlich kalt mit Schnee- und Graupelschauern (siehe Beitrag vom 14.04.2021), labile Luftschichtung mit ersten Gewittern (siehe Beitrag von gestern, 20.04.2021), ein trockenes aber turbulenten Wechselspiel von Sonne und Wolken und – in den letzten Jahren – oft schon sommerliche Phasen …… all das verbinden wir mit „Wetter im launischen April„.
Im April findet der großräumige Austausch der noch sehr kalten polaren Kaltluftmassen mit den von der Sonne über der Landmasse bereits stark erwärmten Luft über den mittleren Breiten statt. So gesehen ist der April 2021 aus klimatischer Sicht durchaus normal, wobei der Alpenraum heuer auf der kalten Seite liegt. In Zeiten des Klimawandels ist man von dieser Launenhaftigkeit entwöhnt, da in den letzten paar Jahrzehnten oft schon die (früh-)sommerlichen Phasen dominierten, verbunden mit einem deutlichen Temperaturüberschuß im Monatsmittel.
Nun lassen sich in den Simulationen der Wettermodelle zaghafte Avancen des Frühlings erkennen. Die Erhaltungsneigung der bestehenden großräumigen Geopotential-/Druckstruktur verhindert aber bis auf weiteres den nachhaltigen Durchbruch zu frühsommerlichen Temperaturniveau. Unterm Strich erfolgt zwar, jahreszeitlich bedingt, ein Temperaturanstieg, aber zyklonaler Einfluss und leicht unterdurchschnittliche Temperaturen behalten nach einem weitgehend trockenem und freundlichem Wochenende die Oberhand.
Für die Explosion der Natur, die im Vergleich zu den letzten Jahren um gut 2 Wochen ins Hintertreffen geratene ist, wird es reichen.
Ab heute Mi hat die trübe und sehr kühle Wetterphase ausgedient. Sonne und Tmax zw. 15 und 20 werden zw. hohem LD über dem NA und tiefen LD über Skandinavien den heutigen Tag bei flacher Druckverteilung eine frühlingshaften Charakter verleihen. Quellungen und einzelne Schauer sind nachmittags möglich.
Mit der vorherrschenden NW-Strömung erreicht morgen Do eine Kaltfront in abgeschwächter Form mit Schauern die Ostalpen:
Mit der Front kühlt es zwar wieder etwas ab, aber die feuchtlabile Luftmasse des abgezogenen Balkantiefs wird im Ostalpenraum durch trockene und stabil geschichtete Luft ersetzt. Mit diesem Luftmassenwechsel folgt ab Fr bis über das Wochenende hinaus bei NW-licher Grundströmung ein trockener, wechselhafter und oft sonniger Wetterabschnitt mit Tmax zwischen 15 °C und 20 °C. Dabei etabliert sich ein leichtes NO-SW Temperaturgefälle. Die NO-Hälfte können zeitweise Wolkenfeldern des NO-europäischen Tiefs überqueren. Insgesamt überwiegt im Ostalpenraum aber der Hochdruckeinfluss (GWL NWa).
Die exemplarische Geopotential-/Druckverteilung des aktuellen GFS-Modelllaufes zu Wochenbeginn zeigt, dass Österreich temperaturmäßig „zwischen den Stühlen“ platziert ist. An der Vorderseite eines vom Atlantiktrog abgeschnürten Cutoff´s vor der Iberischen Halbinsel werden mit WLA (Warmluftadvektion) wolkenreiche subtropische Luftmassen zu den Alpen gesteuert, während im NO deutlich kühlere und trockene Luft für noch sonniges Wetter sorgt:
In weiterer Folge dürfte in der kommenden Woche der zyklonale Einfluss mit österreichweit gedämpften Temperaturen vorherrschend werden. Der April 2021 wird mit einer negativen Temperaturabweichung ohne längere Hochdruckphase in die Statistik eingehen.
Aktualisierung folg!