Anscheinend haben es die Wetterabläufe derzeit eiliger, als es von den Modellen im Vorhinein erfasst wird. Die sibirische Polarluft ist früher eingetroffen, als prognostiziert. Ebenso dürfte es sich nun mit der Frostabschwächung verhalten. Die Tiefdruckentwicklung über dem NA (Nordatlantik) und das Ende des Grönlandblockings verleihen der Frontalzone enorme Dynamik, sodass atlantische Fronten bereits ab Anfang der kommenden Woche bis ME vordringen können. Vor allem auf den Bergen ist die Milderung eklatant. In geschützten Tal und Beckenlagen erfolgt zwar auch ein deutlicher Temperaturanstieg, die Erosion der schweren Kaltluft wird vor allem im O und S langsamer erfolgen.
Hochdruckdominiert und winterlich kalt geht es noch durch den heutigen So.
Morgen Mo erreicht bereits in den Morgenstunden der Wolkenschirm einer ersten atlantischen Warmfront den W. Die Wolken schieben sich im Laufe des Tages über die gesamten Ostalpen. In der Nacht auf Di und am Di vormittags fällt NS. Nach W zu ist mit (gefrierenden!) Regen zu rechnen, im kälteren O könnte es vorübergehend bis ins Flachland für etwas Schnee reichen.
Die exemplarische Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für Di zeigt eine auffällige Bruchlinie im PW (Polarwirbel), verursacht durch einen Keil vom westl. Mittelmeerraum über Skandinavien bis zum Polarhoch. Das für EU wetterbestimmende Fragment des PW liegt über Nordkanada/Grönland, steuert polare Kaltluftmassen auf den NA. Dort wird Tiefdruck induziert, an dessen Vorderseite subtropische Warmluft nach N advehiert wird und derart die Keilbildung zum Polarhoch bewirkt. Die milden Luftmassen breiten sich dabei in höheren Schichten rasch bis über den Alpenraum aus. In tiefen Lagen wird die schwere Kaltluft langsamer verdrängt, es entsteht ein W-O Temperaturgefälle über den Ostalpen:
Tendenziell wird die kommende Woche relativ mild und wechselhaft verlaufen, wobei die Unsicherheiten gegen Wochenende stark zunehmen (siehe Ensembles weiter unten).
In der aktuelle Simulation des GFS Hauptlaufes liegen die Ostalpen nächstes Wochenende am Rand eines Rückens, der sich über dem westl. Mittelmeerraum aufwölbt, in einer NW-Strömung. Mit ihr erreichen um den Rücken herumgeführte milde Luftmassen den Ostalpenraum. Von antizyklonal geprägter Witterung mit Sonne und vorfrühlingshaften Temperaturen bis zu unbeständigem, feuchtem atlantikgeprägtem Wettercharakter ist aus heutiger Sicht noch alles möglich. Lediglich winterliche Kälte ist bis auf weiteres nicht mehr in Sicht:
Abschließend die Esemblechnungen der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ mit der großen Bandbreite ab dem nächsten Wochenende: