Nachdem ich mich in meiner gestrigen Wochenprognose in erster Linie auf
– die Föhnlage mit Advektion von Saharastaub,
– die quasistationären LMG (Luftmassengrenze) entlang unserer Nordgrenze und
– aus zeitlichen Gründen nur kurz auf den winterlich kalten Wochenendtrend
eingegangen bin, habe ich heute die Simulationen der Morgenmodellläufe für die erweiterte Mittelfrist genauer analysiert und große Übereinstimmung festgestellt. Damit steigt natürlich die Treffsicherheit für die im Nachfolgenden skizzierte Wetterentwicklung bis in die dritte Februardekade.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich arktische Kaltluft seinen Weg aus NO bis zu den Alpen bahnt und zu einem sehr kalter Februarverlauf überleitet. Es stellt sich nur die Frage, ob es „nur“ winterlich kalt oder extrem kalt wird? Potential zu zweiterem hat jedenfalls die NO-Hälfte Österreichs.
Der Prolog zur kältesten Wetterphase dieses Winters und u.U. seit Jahren erfolgt am Do.
Über Skandinavien hat sich hoher LD aufgebaut. Zwischen diesem Hochdruckgebiet und einem Tief über OE/Russland wird arktische Kaltluft angezapft, die im Gradientenfeld der beiden Druckgebilde nach S vorstößt.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur und die Temperaturkarte (850hPa bzw. 1500m) des aktuellen GFS-Modelllaufes für den ersten Dauerfrosttag Fr:
Diese Druckverteilung erweist sich als sehr persistent, sodass, wie ich schon in meiner Wochenprognose angedeutet habe, in weiten Teilen Österreichs – vor allem im O und N – das bisher kälteste Wochenende dieses Winters bevorsteht. Dauerfrost mit teils zweistelligen Minusgraden in den Niederungen würde mich nicht überraschen.
Die nachfolgenden 3 Temperaturkarten zeigen die simulierten Temperaturen der 3 genauer betrachteten Wettermodelle GFS, IFS des EZ und GEM:
Tendenziell herrscht große Übereinstimmung, lediglich die zeitliche Abfolge beim Eintreffen der Kaltluftschübe unterscheidet sich etwas.
Durch das kontinentale Kältebollwerk, das nun auch ME fest im Griff hat und dem mächtigen Hochdruckgebiet zwischen Skandinavienhoch und GB ist eine Zonalisierung und damit Milderung nach derzeitig übereinstimmenden Modellsimulationen zumindest bis weit in die zweite Februarhälfte ausgeschlossen. Die atlantische Frontalzone wird nach N abgelenkt, einzelne Tiefdruckgebiete tropfen nach S ab.
Exemplarisch eine Geopotential-/Druckstruktur in der zur Monatsmitte von GFS:
Neuschneezuwachs dürfte es mit dem Eintreffen der „Russenpeitsche“ nur mehr in sehr geringen Mengen geben.
Fortsetzung folgt!