Ein Zwischenhoch bestimmt heute So den Wettercharakter in den Ostalpen. Die mäßig kalte Polarluft, die hinter der Kaltfront zu den Weihnachtsfeiertagen die Ostalpen geflutet hat, wird in der Höhe bereits wieder durch mildere Luftmassen aus S ersetzt. Verantwortlich dafür ist ein kräftiges Sturmtief über GB. Es verstärkt an seiner Vorderseite in den Ostalpen die S-Strömung. Die resultierenden Wettererscheinungen am Mo sind kräftige Stau-Schneefälle in den ohnehin mit Schnee üppigst versorgten Gebieten Osttirols und Oberkärnten, Föhn nördlich der Alpen und Südsturm auf den Bergen:
Dabei quert morgen Mo eine eingebettete Front von W nach O und quert in der zweiten Tageshälfte auch den äußersten O mit etwas Regen und Schnee in höheren Lagen.
Bei der weiteren Verlagerung des Sturmtiefs nach NO schwächt es deutlich ab und zerfällt es in mehrere Kerne. Schlussendlich mündet dieser Prozess für die Ostalpen in einer komplexen Troglage zw. Atlantik- und Kontinentalhoch.
Exemplarisch die vom aktuellen GFS-Modelllauf simulierte Geopotential-/Druckstruktur für den Silvestertag:
Der Ostalpenraum bleibt im gesamten Mittelfristzeitraum an der schwachgradientigen Vorderseite des Tiefdruckkomplexes in der eingeflossenen mäßig kalten Luftmasse. Durch Abschnürungstendenzen des Troges ist eine weitere Kaltluftzufuhr unterbunden, das Winterfeeling wird durch Kälteproduktion vor Ort gemacht. Die Luftmasse ist schneetauglich bis in tiefe Lagen, NS und damit Neuschnee ist aber nur in relativ geringen Mengen zu erwarten. Wann und wo sich Schneefall ausbreitet ist aufgrund der komplexen Tiefdruckzone mit mehreren Drehzentren nur schwer vorherzusagen. Das gleiche gilt für Auflockerungszonen. Vorhandener Schnee wird konserviert.
Mehr Dynamik im Wettergeschehen über dem NA (Nordatlantik) wird ab kommenden Wochenende simuliert. Ein massiver Kaltluftvorstoß über die Davisstraße soll südl. von Grönland eine Sturmtiefentwicklung initieren. Gleichzeitig soll sich das Kontinentalhoch nach W ausdehnen. Über dem Mittelmeerraum herrscht weiterhin Tiefdruckeinfluss:
Auf die möglichen Auswirkungen in den Ostalpen will ich heute noch nicht eingehen, da es noch zu spekulativ wäre. Wenn die Einschätzungen in meiner Winterprognose annähernd eintreffen, dann sollte sich im Laufe des Jänner zumindest vorrübergehend zonaleres Atlantikwetter durchsetzen und mit NW-Lagen den Nordalpen endlich größere Schneemengen bringen ;).
Ich vermute, die Modelle tun sich mit den Vorgängen im stratosphärischen PW, auf die ich vor Weihnachten schon eingegangen bin, und der „downward-propogation“ dieser Entwicklung in die Troposphäre sehr schwer, weshalb eine Prognose über einen Zeitraum von 6-8 Tage derzeit Glücksache ist.
Aktualisierung folgt!