Die quasistationäre stark mändrierende Rosbywelle bestimmt in den nächsten Tagen unser Wetter. Dabei liegen die Ostalpen bis inkl. Wochenende an der Vorderseite eines Troges mit eingebetteten kräftigen Tiefdruckgebiet über dem Ärmelkanal. Im Gradientenfeld zum blockierenden Kontinentalhoch kommt es zu extremen Wettererscheinungen:
Föhnsturm im Hochgebirge und extreme NS-Mengen in den Südstaulagen von Südtirol über Osttirol bis Oberkärnten.
Bei den Luftmassen, die dabei die Ostalpen aus S erreichen handelt es sich um eine Mischung aus erwärmter Polarluft, die um das Tief in großem Bogen herumgeführt wird, und feuchtmilder Mittelmeerluft. Die SFG (Schneefallgrenze) wird deshalb in den NS-Gebieten stark unterschiedlich sein. Dort wo der Wind bis in die Täler durchgreift, also eine Durchmischung der Luftmasse erfogt, wird sie gegen 2000m ansteigen. Ohne Windeinfluss kann die SFG durch die NS-Kühlung in höheren Tallagen liegen (z.B. Lienzer Becken, Gail-/Lesachtal). Durch die zu erwartenden Nassschneemengen besteht in Osttirol und Oberkärnten höchste Gefahr von Schneebruch in tieferen Lagen und Lawinen in hohen Gebirgslagen.
Exemplarisch die großskalige Geopotential-/Druckstruktur für heute Fr früh aus dem aktuellen GFS-Modelllauf:
Wie schon erwähnt, bleiben die Druckgebilde und damit das Zirkulationsmuster auch am Wochenende bestehen.
Zu Beginn der kommenden Woche weitet sich das Kontinentalhoch ins europäische Nordmeer aus, damit kippt die Trogachse gegen den Uhrzeigersinn. Der Trog schwächt sich dabei ab, weitet sich aber in Richtung östliches Mittelmeer aus. Die Trogachse verläuft nun vom Ärmelkanal über die Westalpen nach Oberitalien. Der Ostalpenraum gelangt in eine schwache SO-liche Grundströmung:
Ruhigeres, kühleres zyklonal geprägtes Frühwinterwetter stellt sich ein. Die Zweiteilung bei den Wettererscheinungen im Ostalpenraum ist vorbei, die Temperaturen oberhalb der Grun dschicht passen sich überall der Jahreszeit an, nennenswerter NS oder Schnee ist über die Wochenmitte hinaus nicht zu erwarten. Allfälliger strenger Frost in schneebedeckten Alpentälern ist „hausgemacht“.
Tiefdruckgebiete, die um das Azorenhoch herumgeführt werden, sorgen sorgen einerseits für laufende Regenerierung des langgestreckten, über ME verlaufenden Troges, „hobeln“ andererseits das Azorenhoch langsam ab:
Bis Fr wird mit dieser Entwicklung die meridionale Zirkulation über dem Atlantik durch eine Zonalisierung abgelöst:
Vermutlich wird eine in die großräumige Westströmung eingebettete Front bis ME vordringen und auch der Alpennordseite Schnee bringen. Winterliche Kälte mit strengem Frost ist aber nicht zu erwarten, da sich die Kaltluftmassen weiterhin weit entfernt von Europa sind:
Der weitere – zugegeben etwas spekulative – Ausblick ist ein Vorgriff auf meine noch in Ausarbeitung befindlichen Winterprognose. Das Kontinentalhoch erweist sich weiterhin als standhaft. Die oben beschriebene Zonalisierung der Zirkulation über dem Atlantik wird über dem Kontinent blockiert. Die gemittelte Geopotential-/Druckstruktur des aktuellem GFS-Modelllaufes zeigt zum nächsten Wochenende eine GWL Ww (Winkelwest), d.h. Frontenfriedhof über Zentraleuropa:
Aktualisierung folgt!