Der Alpenraum liegt heute noch im Einflussbereich eines Tiefdruckkomplexes, der sich vom Nordatlantik bis zum Balkan erstreckt und in weiterer Folge durch eine Hochdruckbrücke über Skandinavien zwischen Azorenhoch und Kontinentalhoch abgeschnürt wird. Sein Zentrum liegt über GB, ein Randtief über Oberitalien. In hohen Schichten wird dabei aus S feuchtlabile Mittelmeerluft über die Alpen gesteuert, während am Boden an der Rückseite des Oberitalientiefs kühlere Luft aus N zu den Ostalpen gelangt. Trüb, windschwach, zeitweise regnerisch mit eingebetteten kräftigen Schauern und noch relativ kühl verläuft hier der heutige Mi.
Deutlich trockener mit zeitweiligem Sonnenschein wird der morgige Do. Im Tagesgang ist in der feuchtlabilen Luft mit vermehrter Quellwolkenbildung zu rechnen, die Neigung zu Schauern und Gewittern ist vor allem mit orografischer Unterstützung hoch.
Die Goepotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes von morgen Do zeigt eine Blockinglage mit hohem LD von den Azoren über Island/Skandinavien zum Kontinentalhoch. Südlich davon liegt eine abgeschnürte ausgedehnte Tiefdruckzone mit Kern über der Biskaya. Im Ostalpenraum beginnt sich der zyklonale Einfluss langsam abzuschwächen:
Bis Fr spaltet sich die Tiefdruckzone in zwei Teile auf. Der Kern über der Biskaya bleibt stationär, der östliche Teil verlagert sich in Richtung Schwarzes Meer/Türkei. Dazwischen wird ein gradientenschwacher Hochdruckkeil, der sich von S zum Skandinavienhoch ausdehnt, wetterwirksam.
Windschwach, schwül und sommerlich warm verlaufen Fr/Sa. Lokale Wärmegewitter über dem Bergland sind am ehesten am Sa im W zu erwarten.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckkarte für Sa:
Auch wenn die großräumigen Druckstrukturen für das kommende Wochenende und den Beginn der zweiten Junihälfte einzementiert sind, Detailprognosen sind mit großen Unsicherheiten behaftet.
So/Mo bleibt es windschwach und schwülwarm und voraussichtlich wieder wieder deutlich schauer- und gewitteranfälliger.
Verantwortlich für diesen unbeständigen Wettercharakter sind schwer erfassbare Höhentiefkerne südlich des Skandinavienhochs, die vom Baltikum über den Balkan bis Italien für eine hochlabile Luftmasse sorgen. Biskayatief und Hochdruckbrücke verlagern sich vorübergehend etwas nach W. Ab Di könnte der zyklonale Einfluss wieder abnehmen.
Exemplarisch nachfolgend die Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur für So und Di:
Die Ensemblerechnungen für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ dokumentieren die bevorstehende unbeständige, schwülwarme und sommerliche Wetterphase: