Atlantische Frontalzone gewinnt an Fahrt

Über dem subtropischen Nordatlantik brodelt es. Überdurchschnittlich warmes Meerwasser stellt große Energiemengen bereit und begünstigt die Bildung von tropischen Tiefdruckgebieten. 

 

Nachfolgende Karte (Quelle: NOAA)  zeigt die dortige positive Temperaturabweichung. Eingezeichnet habe ich den Entstehungsbereich der tropischen Tiefdrucksysteme (Ellipse) und deren übliche Zugbahn über dem Atlantik nach W bzw. zur nördlichen Frontalzone, mit sie dann nach NO/O ziehen und das europäische Wettergeschehen beeinflussen:

 

Gleichzeitig beginnt jahreszeitlich bedingt die Arktis auszukühlen, womit in nächster Zeit  die ersten nennenswerten Kaltluftvorstöße  des beginnenden Winterhalbjahre den NW-lichen Atlantik erreichen. Dort wo kalt und warm aufeinanderprallen kommt es zu Zyklogenese. Die Dynamik entlang der nördlichen Frontalzone nimmt zu. 

Nach dieser kurzen Einleitung, die meine Erwartungshaltung der zukünftig wetterbestimmenden Entwicklungen zum Ausdruck bringt, komme ich zur synoptische Analyse der aktuellen Wetterlage mit einem Blick über den Tellerrrand zu den tropischen Systemen, die in den kommenden Tagen von der Frontalzone aufgenommen werden.

Über dem Alpenraum hat sich zwischen dem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und dem Kontinentalhoch heute Sa die erwartete Troglage eingestellt (GWL TrM).  Dabei liegen die Ostalpen an der Trogvorderseite:

 

Ex-Hurrikan DORIAN zieht derzeit entlang der USA-Küste nach NO, das tropische Tiefdruckgebiet GABRIELLE bewegt sich noch sehr langsam am offenen Atlantik nach N (Quelle: NHC):

 

Der Wettercharakter am Wochenende ist in den gesamten Ostalpen unbeständig, teils nass und relativ kühl und ohne Unwetter.

Im Gegensatz dazu wird am morgigen So DORIAN als Hurrikan der Kategorie 1 die kanadische Provinz Neufundland beschäftigen, nicht ohne Schäden passieren ehe er schlussendlich als außertropisches Sturmtief an der nördlichen Frontalzone andockt (Quelle: tropicaltidbits.com):

 

Die Troglage im Alpenraum bleibt auch zu Wochenbeginn bestehen.
Der Ex-Hurrikan DORIAN liegt südlich von Grönland, GABRIELLE nähert sich der atlantischen Frontalzone von S:

 

Am Di beginnt sich der Trogeinfluss abzuschwächen und bis Mi gelingt es dem Azorenhoch an der Südflanke von Ex-DORIAN eine Brücke über ME zum Kontinentalhoch aufzubauen. Dabei wird der Trog abgeschnürt und ein Cutoff wird sich an den Folgetagen im westlichen Mittelmeerraum mit sehr unbeständigen Wetter bemerkbar machen.
Unterstützt wird dieser Prozess vermutlich durch den Energieeintrag von GABRIELLE in die Frontalzone, wodurch einem „Abbiegen“ der Frontalzone nach SO entgegengewirkt wird:

 

Eine nördliche Westlage (Wa) zwischen dem nach N vorgeschobenen und bis OE reichenden Azorenhoch einerseits, und tiefem LD über dem Nordmeer und Nordskandinavien andererseits, bringt in der kommenden zweiten Wochenhälfte nach den aktuellen Modellberechn ungen in ME spätsommerliches Schönwetter. 

Beginnende Zyklogenese über dem NW-Atlantik, ausgelöst durch einen arktischen Kaltluftvorstoß (siehe Einleitung) zwischen Grönland und Neufundland dürfte das zonale Zirkulationsmuster bald wieder ändern.

Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur für kommenden Fr:

 

Bis nächsten Sa verstärkt sich nach den aktuellen Simulationen des GFS Hauptlaufes das NW-atlantische Sturmtief und lenkt an seiner Vorderseite subtropische Luftmassen gegen Island und ebnet derarte den Weg des Azorenhoch zu einer Aufwölbung. Im Gegenzug würde, wenn es so kommt, sich an seiner NO-Flanke subpolare Meeresluft auf den Weg nach ME machen:

 

Update folgt!

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