Wochenprognose: Ein Höhentief jagt das nächste

Aktuell erstreckt sich zwischen einem zur Nordsee gerichteten Keil des Azorenhochs und einem Kontinentalhoch ein Höhentrog von Skandinavien bis Oberitalien. Wie bereits in meiner letzten Analyse ausführlich behandelt schnürt ein Cutoff-Prozess die Trogspitze ab und das derart entstehende Höhentief über Oberitalien beschert den Ostalpen einen nassen und schwülen Herbstbeginn.
Während die Niederschläge im W eher gering ausfallen und im S bis morgen So nachlassen, dauern konvektiv durchsetzte Regenfälle (Starkregenschauer und einzelne Gewitter) mit kurzen Unterbrechungen entlang des Alpenostrandes bis ins Weinviertel bis Mo an. Aufgrund der schwer prognostizierbaren konvektiven NS-Anteile sind hier lokal große Regenmengen (Beitragsbild mit NS-Summe bis Mo) mit Ausuferungen an kleinen Bächen möglich.
Danach erfolgt Wetterberuhigung bei flacher Druckverteilung und spätsommerlichen Temperaturniveau, ehe im Verlauf der zweiten Wochenhälfte eine neue Höhentiefentwicklung über der Nordsee in das Wettergeschehen eingreift.

 

Prognose mit synoptischer Analyse:

Zu verdanken ist die derzeitige nasse Witterung dem abgeschnürten Höhentief, das  heute Sa mit seinem Kern über Norditalien liegt und sich bis morgen So nur langsam zur nördlichen Adria verlagert, wo es bis Mo ortsfest verharrt. An seiner Vorderseite steuert es mit einer SO-Strömung feuchtmilde Mittelmeerluft in den O Österreichs. Das Höhentief ist, wie der Name sagt, vor allem in höheren Schichten ausgeprägt und im Bodendruckfeld kaum abgebildet. Hier bleibt es deshalb weitgehend windstill.
 

Exemplarisch die Geopotental-/Druckstruktur zu Wochenbeginn:

 

Im Verlauf des Di verlagert sich das Höhentief unter gleichzeitiger Abschwächung über den  Balkan zum Schwarzen Meer und verliert damit langsam seinen Einfluss auf die Ostalpen.
Um die Wochenmitte (Di-Do) stellt sich leicht unbeständiges, gradientenschwaches, schwüles Spätsommerwetter ein:

 

Die weitere Entwicklung wird durch den Aufbau eines Hochdruckgebietes am Nordatlantik zwischen Island und  GB bestimmt. An seiner Ostflanke  wird ein Schwall polarer Luftmassen nach S gesteuert, wodurch über der warmen Nordsee eine markante Höhentiefentwicklung induziert wird:

 

Diese Entwicklung wird am kommenden Wochenende maßgeblich unser Wetter mitbeeinflussen.  Einerseits gelangt im Gradientenfeld zwischen dem Atlantikhoch und dem Tief über Dänemark erwärmte Polarluft in Richtung Alpenraum. Andererseits wird an der Vorderseite eines flachen Höhentiefs über der Iberischen Halbinsel subtropische Warmluft nach N gesteuert. Welche Luftmassen sich im Alpenraum durchsetzten bzw. ob sich eine Luftmassengrenze (LMG)mit den damit verbundenen Wettererscheinungen ausbildet, lässt sich aufgrund der zeitlichen Ferne noch nicht belastbar vorhersagen. Beständiges Spätsommerwetter ist aus heutiger Sicht jedenfalls auszuschließen.

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