Nach der vorläufige Bilanz der ZAMG lag die Temperatur im meteorologischer Winter 2017/18 österreichweit um 0,8 °C über dem vieljährigen Mittel.
Mit einem Niederschlagsüberschuss von 25 Prozent über dem Durchschnitt verlief der Winter deutlich zu feucht, wodurch im Gebirge die großen Schneemengen begründet sind.
Die Sonne kam mit 15 Prozent weniger Sonnenstunden als im Mittel deutlich zu kurz.
Mild, feucht und trüb…………ein von Westwindwetter und atlantischen Fronten geprägter Winter. Erst in der letzten Februardekade bewirkte ein Major Warming in der Stratosphäre einen Zusammenbruch der Zirkulation und eine hochwinterliche Dauerfrostphase mit einer anhaltenden Schneedecke in den Niederungen und bis ins Flachland.
Betrachtet man die einzelnen Monate, so wies der Dezember 2017 ein Ost-West Temperaturgefälle auf: Im O etwas zu mild, im W leicht unterdurchschnittlich.
Der extrem feuchte und im Gebirge schneereiche Jänner 2018 wies österreichweit einen Temperaturüberschuss von fast 3,8 K auf, wobei es nach O zu wieder milder war.
Der Februar 2018 begann wie der Jänner endete: zu mild.
Aber er endete mit der Flutung durch arktische Kontinentalluft mit einer außergewöhnlichen Kältewelle.
Temperaturverlauf von Dezember 2017 bis Februar 2018 an meiner Messstation in Thenneberg:
Der Höchstwert wurde Ende Jänner mit +14,7° C gemessen, der Tiefstwert pünktlich mit dem Abgang des meteorologischen Winters am 28,02.2018 um 24:00 mit -20,3° C.
Aufgrund der niedrigen Höhe fielen die meisten Niederschläge im Gebiet des Oberen Triestingtals in flüssiger Phase. Kurzzeitige dünne Schneedecken hielten sich nicht lange. Auch am 1037m hohen Hocheck konnte sich erst im Februar eine nachhaltige Schneelage etablieren.
Auffallend waren heuer die ausgeprägten Raueislagen im Spätwinter in den höheren Waldgebieten (Beitragsbild) des Oberen Triestingtales.
Die zwei nachfolgenden Karten der ZAMG zeigen Temperatur- und NS-Abweichung für gesamt Österreich. Bei der Temperatur herrschte ein deutliches O-W Gefälle, umgekehrt verhält es sich bei den NS-Mengen:
De vollständige Winterrückblick der ZAMG mit Messwerten inkl. Minima/Maxima für die einzelnen Wetterparameter (Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein), differenziert nach Bundesländern, findest du hier: Winterbilanz ZAMG
Das Resümee meiner Wintertrendanalyse (siehe: meine Wintereinschätzung) lautete:
Der Winter 2017/2018 wird nach dem aktuellen Erkenntnisstand im Mittel um 1 – 2 K zu mild ausfallen. Nachdem der Frühwinter bis Weihnachten eher eine leichte negative Temperaturabweichung zum klimatologischen Mittel aufweisen wird, sind vor allem für den Kernwinter deutlich überhöhte Temperaturen und mildes Atlantikwetter zu erwarten.
Nicht auschließen würde ich einen kalten Abschnitt im späteren Winterverlauf, ausgelöst durch eine Destabilisierung des PW ausgehend von der Stratosphäre..
Schnee im Bergland ist ist bereits jetzt im Frühwinter vor allem nach W zu ausreichend vorhanden. Bei den zu erwartenden Westwetterlagen wird es insbesondere in den W- und NW- Staulagen oberhalb 1000m-1500m weiterhin Schneezuwachs geben. In den Niederungen und im Flachland des O stehen die Chancen auf eine längere Schneedecke schlecht. Kurze Episoden mit einer dünnen Schneedecke wird es aber sicher geben, denn auch in einem zu milden Winter treten kurze Phasen mit Kaltluftzufuhr und Schnee bis ins Flachland auf.
Damit liege ich rückblickend gar nicht so daneben 🙂
Histalp Langzeitklimareihen mit Winterbericht 2017/2018 der ZAMG: LINK
Hallo Franz, erstaunlich genau, auch darum lese ich (und vermutlich sehr viele andere) Deine Seite so gern regelmäßig. Wie viele Zugriffe hast Du im Schnitt eigentlich?
Jetzt bitte eine ähnlich genau Prognose für den Frühling 😉
lg Reinhard
Guten Morgen Reinhard,
im abgelaufenen Februar hatte ich laut Statistiktool meines Webhosters eine durchschnittliche tägliche Besucherzahl auf meiner HP von kanpp über 900. Ich weiß aber nicht, wieviele davon Bots bzw. Webcrawler waren.
Aussagekräftiger wird es bei der Differenzierung nach Ländern. 60% der Besucher sind aus Österreich, 15% aus Deutschland, 5% aus weiteren Nachbarländern (CH, I, HU….). Der Rest des Besucheraufkommens (ca. 20%) ist vor allem aus der USA und international gestreut.
Vom Wetter im Frühjahr lasse ich mich überraschen 😉
Einer Sache bin ich mir sicher: so warm wie letztes Jahr wird der März heuer nicht.
LG, Franz