Große Schwankungen zeigen die Wettermodelle weiterhin in der Erfassung der troposphärischen Entwicklung. Die Streung der einzelnen Berechnungsläufe ist ab den 3. oder 4. Tag derart groß, dass keine belastbare Vorhersage möglich ist.
In meiner letzten Analyse war ich schon vorsichtig skeptisch hinsichtlich des simulierten Winterwetters, auch wenn ich eine winterliche Entwicklung – vor allem hinsichtlich Temperaturniveau – für plausibel und durchaus wahrscheinlich einschätze. Als alternatives Szenario habe ich als möglichen Zukunftstrend für den Mittelfristzeitraum das Eintreten einer Grenzwetterlage angedeutet.
Wochenvorhersagen brauchen derzeit viel Erfahrung, gutes Bauchgefühl und das nötige Quäntchen Glück für das Eintreffen 😉
Die Gründe dürften darin liegen, dass sich die Atmosphäre gerade in der Umstellung von Winter- auf Sommermodus befindet. Wie sich die massiven Wärmeeinschübe in der mittleren Stratosphäre noch unten Auswirken, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Die Kraft der Sonne liefert bereits deutlich mehr Energie als im Winter und verstärkt die Dynamik der atmosphärischen Prozesse.
Exemplarisch die Ensembles der letzten 4 GFS-Modellrechnungen für den Gitterpunkt für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:
Vond „frühlingshaft mild“ bei + 10° C in 1500m bis „hochwinterlich kalt“ mit -15° C in derselben Höhe wäre alles möglich 😉
Wie unterschiedlich die Unterschiede derzeit in den Modellrechnungen aussehen, zeigen die Geopotential-/Druckberechnungen der aktuellen Hauptläufe des amerikanischen GFS und des europäischen IFS/EZ für die beginnende kommende Wochenmitte.
Während bei GFS das Atlantikhoch nach ME kippt und vor allem nach W zu antizyklonalen Einfluss bewirkt………..
…………..verbindet es sich der atlantische Hochdruck bei EZ mit einem Skandinavienhoch, blockiert den Atlantik und lenkt kontinentale Kaltluft ins Mittelmeer, wo sich ein veritables Schneetief für die Alpen entwickeln könnte: