Alle, die sich eine langsam fortschreitende Einwinterung im Bergland wünschen, können mit dem Wetterablauf des Novembers bis jetzt zufrieden sein. Ein mehrmaliger Wechsel zwischen Kaltlufteinbruch mit Schneefällen bis in mittlere Lagen und Alpentäler gefolgt von Hochdruckeinfluss und Konservierung der Schneedecke verpasste den Bergen ein hochwinterliches Erscheinungsbild (Beitragsbild).
Geht in dieser Tonart weiter?
Vorläufig sieht es danach aus. Der nächste Schub kalter maritimer Luftmassen mit Schneezuwachs in höheren Lagen erfolgt am Wochenende. Polare Höhenkaltluft könnte vor allem im O Österreichs von So auf Mo auch für Wintergewitter und Graupelschauer bis ins Flachland sorgen.
Zusammenfassend beurteile ich das derzeitige Zirkulationsmuster (Wiederholungsneigung) als durchaus vielversprechend für einen Winter, der seinen Namen auch gerecht wird.
Das Azorenhoch tendiert immer wieder dazu, sich weit nach Norden aufzuwölben. Über Skandinavien/Ostsee etabliert sich als Gegenspieler tiefes Geopotential. Diese Druckverteilung ermöglicht Kaltluftvorstöße nach ME. Solange sich diese Druckgebilde – abgesehen von kurzen Unterbrechungen – immer wieder aufs neue regenerieren stehen die Chancen auf einen relativ „kalten“ und schneereichen Winter recht gut.
Natürlich könnte es auch passieren, dass das Azorenhoch, das die Frontalzone und damit die Zufuhr milder Atlantikluft durch seine Aufwölbung blockiert, sich der Dynamik am Nordatlantik beugen muss und weit nach S zurückgedrängt wird. Auch diese Variante wird von den Modellen im erweiterten Mittelfristzeitraum immer wieder simuliert. Dieser Bruch im Wettergeschehen würde eine nachhaltige Umstellung zu einem milden Atlantikwetter bedeuten.
Der derzeit instabile Polarwirbel macht es sehr spannend. Noch sind die Karten für den Dezember nicht gemischt 😉
Am Beispiel der Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal kommt die Streung in den Modellrechnungen ab Beginn der kommenden Woche sehr gut zum Ausdruck:
Mehr dazu in meiner nächsten Wochenprognose!