Hinter der Kaltfront, die planmäßig in der Nacht zum Fr die Ostalpen überquert hat, setzte sich gestern kühles, wechselhaftes und windiges Rückseitenwetter durch, dokumentiert in den nachfolgenden Bildern.
Das Wochenende und auch der Wochenbeginn verlaufen zweigeteilt. Mit einer zügigen NW-Strömung zwischen dem Azorenhoch und tiefem LD über Skandinavien/Baltikum wird kühle und teilweise feuchte Meeresluft an die Alpennordseite gesteuert. Dabei sind im Nordstau und den nördlichen Zentralalpen viele Wolken und vor allem am So mit einer weiteren Front Niederschläge zu erwarten, freundlich mit viel Sonne wird es dagegen an der nordföhnigen Alpensüdseite.
Alles in allem bleibt diese zweigeteilte GWL bis Mitte der Woche bestehen, wobei neben der Alpensüdseite auch der äußerste W zunehmend wetterbegünstigt ist.
Eine letzte Kaltfront mit teils stark auffrischendem NW-Wind soll in der ersten Tageshälfte des Mi die Ostalpen mit einem Niederschlagsfeld queren, dahinter weitet sich rasch ein Keil des Azorenhochs bis ME aus.
Damit steht Chance, dass längst überfällige Altweibersommertage ihr verspätetes Stelldichein geben, in der zweiten Wochenhälfte recht gut 🙂
Modellübergreifend kündigt sich ab Do ein recht sonniger, trockener und zunehmend milder Wetterabschnitt an. Der Ableger des Azorenhochs macht dem „Goldenen Oktober“ seine Aufwartung. Sein Kern legt sich über den Alpenraum und bleibt bis inkl. Wochenende mit prächtigem mildem Herbstwetter über dem Nebel wetterbestimmend.
Synoptische Analyse:
Der zu einem Skandinavientief gehörige Trog bedeckt ME/OE. In seinem Bereich wird entlang der NO-Flanke des Azorenhochs feuchtkühle Meeresluft an die Ostalpen gesteuert:
Eine darin eingebettete Kaltfront legt sich morgen So an die Alpennordseite:
Mo/Di bleiben die Ostalpen in der unbeständigen WNW-Grundströmung. Rege Tiefdrucktätigkeit herrscht von Südgrönland bis Island. Südlich liegt das zonal ausgerichtete Azorenhoch mit erkennbaren Ausweitungsversuchen in Richtung Alpenraum:
Bis Mitte kommender Woche steilt sich die Strömung über dem Nordatlantik an der Südflanke des mächtigen Tiefdrucksystems über Island etwas auf. Dies ermöglicht dem Azorenhochein langsames Vorrrücken bis zu den Alpen; gleichzeitig wird der Trog und damit sein zyklonaler Einfluss nach O abgedrängt:
Am Do liegt der Schwerpunkt des Hochs über SW-Europa. Sein Einfluss reicht bis ME und im Alpenraum setzt vor allem auf den Bergen deutliche Milderung ein. Das Tiefdrucksystem über dem Nordatlantik wird durch Kaltluftzufuhr über die Davisstraße regeneriert und trogt etwas nach S aus. Damit wird an seiner Vorderseite WLA (Warmluftadvektion) in Gang gesetzt, wodurch das Hochdruckgebiet Stützung erfährt und sich in weiterer Folge bis Skandinavien aufwölbt:
Am Wochenende liegt ein ausgeprägter Rücken von SW-Europa über ME bis Skandinavien mit einem Kern des Hochs über dem Alpenraum:
Seit Wochen sind die Aussichten auf stabiles Schönwetter nicht so vielversprechend, wie derzeit 🙂 Um diese Jahreszeit mischt in den Niederungen und Tälern natürlich auch der Nebel mit.
Ob es dabei bleibt, wird sich zeigen 😉