Bis morgen Mi sorgt eine SW-liche Strömung für die Zufuhr subtropischer labiler Luftmassen. Es bleibt schwülwarm und gewitteranfällig mit Unwetterpotential, aber nicht mehr ganz so heiß, wie an den letzten Tagen.
Die Störungsreste der gestrigen Gewitter (siehe nachfolgende Bilder) entlang der Alpennordseite und im O lösen sich auf, im Tagesverlauf des heutigen Di muss aber wieder mit Schauern und kräftigen Gewittern gerechnet werden, wobei heute neben dem Bergland der S am meisten betroffen sein wird.
Morgen Mi wird es an der Vorderseite eines Tiefs, das sich von der Nordsee in Richtung Polen verlagert, in den Ostalpen zunächst noch recht freundlich. Im Tagesgang sind wieder Schauer und Gewitter zu erwarten, gegen Abend legt sich eine Kaltfront an die Alpennordseite.
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Bilder der letzten beiden Tage aus dem Oberen Triestingtal/Thenneberg, die die energiegeladene Luftmasse dokumentieren:
In der Nähe des Flughafens Schwechat bildete sich in einer Superzelle sogar ein Tornado. Ein Wetterphänomen, das alljährlich in ungleich größerer Dimension in den USA durch das Zusammentreffen kalter Luftmassen aus den Rocky Mountains mit feuchtwarmer Karibikluft für große Verwüstungen sorgt:
(c)Thomas Unterholzer
Dass die Hitze nach Wochenmitte vorbei ist, hat sich schon seit einigen Tagen abgezeichnet. Im Detail erfolgt das Ausräumen der Warmluft in zwei Etappen.
Eine erste Kaltfront quert hinter dem erwähnten Tiefdruckgebiet aus NW in der Nacht von Mi auf Do:
Sie bringt mit auflebendem Wind einen Luftmassenwechsel und spürbare Abkühlung. Mit der stabiler geschichtete Luft ist die Gewittergefahr nun weitgehend gebannt.
Dahinter erfolgt im Laufe des Do mit der Annäherung eines Rückens aus W rascher LD-Anstieg. Abgesehen von Störungsresten im Nordstau wird es bei windigem Rückseitenwetter rasch trocken und recht sonnig. Die frischen Temperaturen sind ideal zum Durchlüften.
Auch am Fr erwarte ich noch schwachen Zwischenhocheinfluss und einen freundlichen und weitgehend trockenen Wettercharakter bei vorübergehend wieder ansteigenden Temperaturen auf sommerliches Niveau. Aus NW erfolgt die Annäherung einer weiteren Kaltfront, die gegen Abend die Alpennordseite mit Niederschlägen erreicht:
Die Kaltfont quert in der Nacht von Fr auf Sa die Ostalpen, bringt wieder spürbare Abkühlung und auffrischenden Wind in der NO-Hälfte.
Entgegen der Modellrechnungen vor einigen Tagen erfolgt der Kaltluftvorstoß weniger weit nach S in den Mittelmeerraum, was sich massiv auf die NS-mengen auswirkt. Adriatiefentwicklung mit Cutoffprozess werde von GFS und EZ wieder verworfen. Nach den letzten Berechnungen verlagern sich Kaltfront und Höhentrog rasch ostwärts. Die Regenmengen werden recht bescheiden ausfallen und dort, wo die Gewitter ausgeblieben sind, kaum Linderung der Trockenheit bringen. Die Abkühlung wird sich auf den Sa beschränken. Dieser verläuft nördlich der Alpen und z.T. auch im O unbeständig, an der nordföhnigen Alpensüdseite dagegen freundlich:
Bereits am So nähert sich die Temperatur mit der Ausdehnung eines Azorenkeils nach ME und den damit verbundenen Sonnenstunden wieder sommerlichen Werten.
Der nicht ganz stabile und damit wieder gewitteranfällige (Hoch-)sommertrend ab dem kommenden Wochenanfang bleibt bestehen.
Auch der spekulative Blick durch die Glaskugel zeigt für die ersten Tage der dritten Julidekade eine Fortsetzung des Hochsommerwetters, mögliche Hitzewelle inbegriffen 🙁
Update folgt!