Die Erhaltungsneigung der Duruckstuktur mit Pattsituation über großen Teilen Europas wird weiterhin für ein durchwachsenes relativ kühles erstes Maidrittel sorgen.
Zu den Eisheiligen, also am Beginn des zweiten Maidrittels, deutet sich ein milderer, aber weiterhin wechselhafter Wetterabschnitt an.
Dies ist zwar nur eine Trendeinschätzung, wird aber von den Modellen übergreifend ähnlich simuliert.
Nachfolgend ein grober synoptischer Überblick über die bevorstehende Entwicklung anhand des aktuellen amerikanischen GFS-Laufes:
Die erste Karte zeigt die momentane Druckkonstellation auf der europäischen Seite der NH (nördliche Hemisphäre) mit den wetterbestimmenden Druckgebilden, die zugleich eine markante Druckanomalie darstellen und für eine gestörte Zirkulation sorgen:
– Hoch Island,
– Tief Azoren,
– Tief Barentssee/NW-Russland,
– hoher LD SO-Europa
Über ME/WE liegt Höhenkaltluft (Höhentief) mit flacher Druckverteilung am Boden. Der Wettercharakter in diesem Bereich ist unbeständig mit einem Mix aus Sonne, Wolken und Schauern (konvektiver NS).
An der Ostflanke des Azorentiefs wird Subtropenluft nach N gesteuert, wodurch das „warme“ Hoch über Island gestützt wird. An der Ostflanke dieses Hochs im Gradienten zum Tief über NW-Russland wiederum werden polare Luftmassen in Richtung Skandinavien verlagert.
Durch eine Ausweitung des hohen LD´s über Grönland bis zum Pol und gleichzeitiger Drechung der Achse des Azorentiefs gegen den Uhrzeigersinn verstärkt sich dieses Strömungsmuster bis So und leitet über ME mit vorübergehender Winddrehung auf N eine leichte Abkühlung ein:
Für die weitere Entwicklung dürfte sich das Tief über den Azoren als Zünglein an der Waage erweisen. Es setzt seine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn fort, wodurch es eine zonal ausgerichtete Position einnimmt und vom Tief über Skandinavien/NW-Russland „eingefangen“ wird:
Durch diese Verbindung entsteht eine trogartige Struktur, die von Skandinavien über GB bis zu den Azoren reicht. An seiner Vorderseite kann sich milde Luft zum Beginn der Eisheiligen langsam bis zu den Alpen vorarbeiten. Die vordringende Polarluft wird gleichzeitig nach W umgelenkt und wird ME nicht erreichen.
Die Ensemblerechnung der letzten 4 GFS-Läufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestintal“ dokumentiert den positiven Temperaturtrend (1500m und 5500m) in der zweiten Maidekade. An den NS-Signalen auf der Abszisse ist aber auch zu erkennen, dass kein stabiles Schönwetter zu erwarten ist:
Eine detaillierte Prognose folgt!