Kaum Abweichungen zu meiner letzten Wochenanalyse zeigen die heutigen Modellrechnungen. Pünktlich zum heutigenen astronomischen Frühlingsbeginn beginnt ein frühlingshafter Wetterabschnitt.
Nach dem nassen und kühlem Wochenende bringt ein Zwischenhoch heute Mo Wetterbesserung, die mit deutlicher Erwärmung auf frühlingshaftes Niveau auch morgen Di andauert.. Somit herrscht in den kommenden Tagen ideales Wachstumswetter für die Natur, die ja derzeit noch einen recht „braunen“ Eindruck macht (Beitragsbild).
Ab Di dreht die Strömung an der Vorderseite einer beginnenden Austrogung vor der europäischen Atlantikküste zunehmend auf SW. Darin eingebettet quert ab der Nacht auf Mi eine Front mit Regen und vorübergehender Abkühlung die Ostalpen.
Nach Störungspassage am Mi kommt ab Do im gesamten Ostalpenraum der Frühling richtig in Schwung. Ich erwarte für die zweite Wochenhälfte (im Gegensatz zu meiner letzten Analyse auch im W) einen freundlichen, leicht antizyklonal geprägten und milden Wettercharakter, der im N und O bei zunehmend flacher Druckverteilung voraussichtlich über das Wochenende hinaus anhält; im W und SW könnte leicht zyklonaler Einfluss eines Cutoffs über der Iberischen Halbinsel nach meiner derzeitigen Einschätzung für etwas unbeständigeren Wettercharakter sorgen. Dies muss sich in den nächsten Modellsimulationen aber noch erhärten.
Synoptische Analyse:
Das Frontensystem vom Wochende brachte die erwarteten intensiven Niederschläge. An meiner Messstation verzeichnete ich 56,8mm (56,8l/m2).
An der Messtelle Fahrafeld erreichte die Triesting kurzzeitig HQ1:
Exemplarisch eine NS-Karte der ZAMG von heute in der Früh. Sie zeigt den markanten Nordstau und die niederschlagsfreie Alpensüdseite:
Südlich der Frontalzone setzt sich zu Wochenanfang mit einer milden Westströmung schwacher Hochdruckeinfluss durch:
An der Vorderseite eines Troges entlang der europäischen Atlantikküste quert in der auf SW drehenden Strömung Mitte der Woche eine Front mit vorübergehender leichter Abkühlung und Niederschlag die Ostalpen:
Der Trog wird durch einen Azorenhochkeil abgeschnürt und tropft zur Îberischen Halbinsel ab. Sein nördlicher Teil wandert rasch nach O und verliert seinen Einfluss auf ME. Nach diesem kurzen Dämpfer am Mi steht freundlichem Frühlingswetter im gesamten Ostalpenraum nichts mehr im Weg.
Der Frühling startet durch!
Aus dem Keil des Azorenhochs entsteht eine langgestreckte Hochdruckzone von Schottland überNord-/Ostsee bis zum Baltikum. An seiner Südflanke dreht die Bodenströmung im Donauraum und dem nördlichem Alpenvorland auf O, in der Höhe erfolgt an der Vorderseite des Cutoff´s über der Iberischen Halbinsel die Zufuhr milder Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. In den Südalpenraum gelangen dabei feuchtere Luftmassen, Niederschläge sollten aber außerhalb unserer Grenze bleiben; nördlich der Alpen wird es föhnig:
Am kommenden Wochenende kippt die zonal ausgerichtete Achse dieser Hochdruckzone in seinem östlichem Teil nach SO. Der Alpenraum bleibt aber südlich der Hochdruckachse, sodass bei auf SO drehender Strömung weiterhin milde aber teilweise feuchte Luftmassen advehiert werden. Mit dem Tagesgang dürfte vor allem im W und S die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer zunehmen bei andauerndem frühlingshaftem Temperaturniveau:
Weitere Trendeinschätzung:
Naturgemäß nehmen die Unsicherheiten beim Blick in den (erweiterten) Mittelfristzeitraum zu, weshalb ich in der Regel ab etwa Tag 6 in der Zukunft von der Interpretation eines Einzellaufes Abstand nehme. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass vor allem bei meridionalen Zirkulationsstrukturen bzw. nicht dynamischen GWL´s, wie in der kommenden Woche, sich über die gemittelte Druckstruktur der Ensemblerechnung der weitere Trend einigermaßen gut einschätzen lässt.
Bestätigt sich diese Erfahrung, dann etabliert sich in der letzten Märzwoche der hohe LD über GB/Nordsee. An seiner Ostflanke stößt die Frontalzone nach Osteuropa vor, so wie ich es in der letzten Karte durch den Pfeil schon angedeutet habe. Das Cutoff über der Iberischen Halbinsel wandert im Uhrzeigersinn um das Hoch auf den Atlantik und verliert seinen Einfluss auf den Alpenbereich:
Sollte sich diese Entwicklung bestätigen dann stehen die Aussichten für die letzten Märztage weiterhin unter einem freundlichem Aspekt bei leicht zurückgehenden Temperaturen aber mit voraussichtlich viel Sonne.
Details mit Aktualisierung folgen demnächst!