In meiner endgültiger Winterprognose 2016/2017 habe ich nach Analyse der aus meiner Sicht wichtigsten Einflussfaktoren zusammenfassend folgende Einschätzung getroffen:
Der Winter wird weder durchgehend kalt noch durchgehend mild.
Ich rechne mit einem anhaltenden Kampf der unterschiedlichen Luftmassen: milde maritime Luft kontra kalter Kontinentalluft.
Das bisherige meridionale Muster der NH-Zikulation und der instabile PW werden – abgesehen von kurzen Unterbrechungen – erhalten bleiben und die GWL´s des Winterwetters in ME bestimmen.
Temperatureinschätzung Dezember-Feber: Abweichung von +0,5 K (Westen) bis -0,5 K (Osten) bezogen auf das langjährigen Mittel 1981-2010
Niederschläge Dezember-Feber: 20%-30% unter dem langjährigem Mittel
Damit bin ich dem realen Winterverlauf sehr nahe gekommen. Vor allem die Unterschiede zwischen Westen und Osten sind fast exakt eingetreten.
Ich führe dies in erster Linie auf die über den gesamten Winter anhaltenden WACCy-Bedingungen (Warm Arctic Cold Continents) zurück. Die Arktis war punktuell um bis zu 20 K zu warm, der sibirische Kontinent dagegen um den gleichen Wert zu kalt. Den Effekt dieses Phänomens habe ich in der Fallstudie „WACCy ….. Ursachen und Wirkung“ ausgearbeitet.
ME blieb dadurch immer in Reichweite der kontinentalen Kaltluftmassen, die immer wieder angezapft wurden und für häufigen Dauerfrost, speziell im Jänner, sorgten. Mildere Luft maritimen Ursprungs konnte sich in den vorherrschenden hochdruckgeprägten Inversionslagen von Dezember/Jänner vor allem auf den Bergen und in den alpinen Tälern durchsetzen. In den Niederungen des NO/O/SO blieb mangels Durchmischung die kontinentale Kaltluft wetterbestimmend.
Auf den „Kampf dieser unterschiedlichen Luftmassen“, die mehr oder weniger den gesamten meteorologischen Winter von Anfang Dezember bis Mitte Februar beherrschten, bin ich in zahlreichen Analysen meines Prognose-/Analyseblogs eingegangen.
Nachfolgend die Temperaturabweichung bezogen auf das langjahrige Mittel 1981-2010 (Quelle ZAMG):
Den vollständigen Winterrückblick der ZAMG, differenziert nach den österreichischen Bundesländern, findest du hier.
Neben der auffallenden Trockenheit in vielen Gebieten ist vor allem der Sonnenreichtum hervorzuheben.
Zitat ZAMG: In der österreichweiten Auswertung brachte der Winter 2016/17 um 25 Prozent mehr Sonnenstunden als im vieljährigen Mittel und ist damit einer der drei sonnigsten Winter seit dem flächendeckenden Messbeginn im Jahr 1925.
(Extrem-)werte an meiner Messstation in Thenneberg:
Tiefsttemperatur: -20,6° C am 11.01.2017
Höchsttemperatur: +19,7° C am 23.02.2017
Von Ende Dezember mit dem ersten größeren Schneefallereignis bis zum extremen Warmluftdurchbruch in der zweiten Februarhälfte gab es im oberen Triestingtal eine durchgehende Schneedecke.
In den Gutensteiner Alpen herrschten in dieser Zeit perfekte Schitourenbedingungen.
max. Schneehöhe: 31cm am 08.01.2017
Neuschneesumme (akkumuliert): Neuschneesumme: 77cm
Schnefalltage: 31