Föhn im Norden und Südstau mit großen Regenmengen

Dem Schnee, den das Winterintermezzo des Oktobers gebracht hat, geht es nun an den Kragen. Die kommenden Tage  bis Sa sind geprägt von einer Höhenströmung aus SW bis S. Dabei wird an der Vorderseite eines Tiefdrucksystems, das die iberische Halbinsel und den westlichen Mittelmeerraum bedeckt, warme und feuchte Mittelmeerluft an die Alpen gesteuert. Während der Föhneffekt für Abtrocknung an der Alpennordseite sorgt und nur hohe Warmluftwolken die Sonne abschirmen, sind im Stau der Alpensüdseite warnrelevante Niederschlagsmengen zu erwarten.
Im Flachland des Ostens bleibt es in der feuchten Grundschicht heute Do weitgehend trüb. Morgen Fr und am Sa sorgt der stärker werdende föhnige SO-Wind für Auflockerungen und am Sa für einen markanten Temperatursprung nach oben.
Im Verlauf des Sa bricht der Föhn von W nach O zusammen. Spätestens in der Nacht auf So wird Regen auch den Alpenostrand und das Flachland des Ostens erreichen.

Wechselhaft, nebelanfällig und wieder kühler (aber nicht kalt 😉 ) geht es dann in die kommende Woche.

 

Synoptische Analyse:

Die Druckkonstellation zeigt die zu Ende gehende High-over-Low Lage. Bodennah befindet sich der Ostalpenraum noch in einer feuchtkühlen Ostströmung, währen in der Höhe an der Vorderseite des Tiefs über der iberischen Halbinsel der Zustrom warmer Luft aus südlichen Breiten einsetzt:

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Am aktuellen Webcambild vom Sonnblick (Quelle ZAMG) erkennt man die für diese Wetterlage typischen hohen Warmluftwolken:

13-10-2016-sonnblick

 

Morgen Fr verstärkt sich die föhnige Südströmung , ehe sie am Sa mit einer Kaltfront aus W zusammenbricht:

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Die berechneten Niederschlagssummen bis Sa mittags dokumentieren die erwarteten großen Regenmengen an der Südseite der Alpen (Norditalien) und den vergleichsweise trockenen Wetterabschnitt nördlich und östlich der Alpen:

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Am So erfolgt nach dem Durchzug der Kaltfront langsame Wetterberuhigung. Eine leicht antizyklonal geprägter und gradientenschwacher Wetterabschnitt zu Beginn kommender Woche lässt in den Niederungen viel Nebel, auf den Bergen einen Mix aus Sonne und Wolken erwarten:

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Dieser Wettercharakter bleibt voraussichtlich bis Mitte kommender Woche bestehen. Allerdings stehen sämtliche Prognosen noch auf schwachen Beinen, da die noch unsichere Zugbahn des Ex-Hurrikans Nicole die Zirkulation und damit auch unser Wetter im weiteren Verlauf beeinflussen wird.

Plausibel für mich, aber noch als Spekulation zu verstehen, wäre eine Aufwölbung an der Vorderseite des aus Nicole hervorgehenden außertropischen Sturmtiefs am Nordatlantik. An der Ostflanke dieses Rückens könnte als Gegenströmung  ein Trog genau über den Alpen bis in den Mittelmeerraum vorstoßen und abtropfen:

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Die exemplarische Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“  zeigt den extremen Warmluftschub in der Höhe am Sa, den Frontdurchgang bis So, und die Wetterberuhigung in der ersten Wochenhälfte. Danach nimmt die Streuung  und damit die Prognoseunsicherheit deutlich zu:

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Update folgt.

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