Föhn – Kaltfront – Bodenhoch – Höhentief

Der Wärmebuckel, der sich in der vergangenen Nacht über die Ostalpen geschoben hat und dank Durchmischung der Luftmasse bereits heute Früh für ungewöhnlich hohe Temperaturen sorgt (15° C !), wird bis So von einer Kaltfront aus NW abgelöst.
Der nachfolgende Trog wird vom Kontinentalhoch blockiert, tropft aus und wird in der kommenden Woche als Höhentief über Osteuropa „herumirren“.  Der Ostalpenraum gelangt zwar bodennah in den Einfluss eines Keils, der sich an der Vorderseite eines mächtigen Atlantiktiefs bis Skandinavien schiebt, in der Höhe wird sich allerdings zyklonaler Einfluss bemerkbar machen.

 

Prognose im Detail:

Bis zum Sa spätsommerlich warm, wobei heute Do noch hohe Wolkenfelder einer Warmfront die Osthälfte streifen.
Morgen Fr wird es ungetrübt sonnig.
Am Sa stellt sich an der Vorderseite der Kaltfront kurzzeitig eine Föhnlage ein:  Wolkenstau an der Südseite der Alpen, Sonne und hohe Wolkenfelder an der Alpennordseite und im Osten, erste Schauer im Verlauf des Nachmittags im Westen.
Mit der Kaltfrontpassage wird der So ubeständig. Regen breitet sich von W nach O aus. Das genaue Timing weist noch kleine Unschärfen auf. Vermutlich regnet es in der Westhälfte bereits ab dem Morgen, während ganz im Osten der Vormittag noch trocken mit einigen Sonnenlücken verlaufen könnte.
Ab Mo  erfolgt zwar mit LD-Anstieg Wetterbesserung, ich erwarte allerdings im Randbereich des osteuropäischen Höhentiefs vor allem nach Osten zu einen herbstlich kühlen und wolkenreichen Wetterabschnitt. Wärmer und freundlicher dürfte es in der Nähe des Höhenkeils nach Westen zu werden.

Details für die kommende Woche folgen, sobald die Entwicklung des Höhentiefs bessere Schlußfolgerungen erlaubt.

 

Die Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigt die oben beschriebene Entwicklung bis inklusive Wochenende mit der zunehmenden Schwankungsbreite und damit Unsicherheit in der kommenden Woche:

29-09-2016-ens

 

Synoptische Übersicht:

Ein Hochdruckgebiet mit Kern über dem Mittelmeer und Warmluft bestimmen Do/Fr das Wetter im Ostalpenraum. Die Fronten des Tiefdruckkomplexes über dem europäischen Nordmeer und Skandinavien haben keinen Einfluss auf unser Wetter:

29-09-2016-gfs-0-12

 

Am Sa nähert sich aus NW eine Kaltfront und erreicht die Mitte Deutschlands und die Westalpen. In den Ostalpen stellt sich Vorderseitig eine typische Südföhnlage ein:

29-09-2016-gfs-0-84

 

Wie weiter oben beschrieben quert die Kaltfront mit Regenfällen im Laufe des So und der nachfolgende Trog bis Mo. Gleichzeitig wölbt sich an der Vorderseite eines mächtigen Sturmtiefs über dem Atlantik ein Rücken Richtung Skandinavien auf.  Im Gradientenfeld zum abgezogenen Trog etabliert sich über den Ostalpen eine kühle nördliche Strömung, die trotz LD-Anstiegs einer durchgreifenden Wetterbesserung im Weg steht:

29-09-2016-gfs-0-108

 

Der exemplarische Blick auf die Druckstruktur auf die NH (nördliche Hemisphäre) am kommenden Di zeigt einen sehr „zerfledderten“ Polarwirbel. Eine derartige Unstrukturiertheit macht die weitere Einschätzung der Entwicklung nicht einfach bis unmöglich.
Über dem europäischen Kontinent erfolgt durch eine Brückenbildung des Skandinavienhochs zum kontinentalen Hochdruck ein Cutoffprozess mit entstehendem und schwer erfassbarem Höhentief zwischen Baltikum und Balkan:

29-09-2016-gfsnh-0-132

Wie bei der obigen Ensemblerechnung beschrieben, nehmen die Unsichertheiten ab diesen Zeitpunkt stark zu, sodass ich von spekulativen Details der möglichen weiteren Entwicklung Abstand nehme und die kommenden Modellrechnungen abwarte.

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