Der Sommer 2016 bleibt seinem bisherigen Wettercharakter treu:
wechselhaft bei insgesamt durchschnittlichem Temperaturniveau.
Dieses Bild wird sich auch in der kommenden Woche fortsetzen.
Nach dem Kaltlufteinbruch der letzten Tage legt sich am Wochenende ein warmer Hochdruckrücken über die Alpen und bringt verbreitet sonniges Sommerwetter, wie aktuell bereits in den Hohen Tauern (aktuelles Beitragsbid von heute Sa 08:30, Quelle ZAMG). Die Störungsreste im Osten ziehen heute Sa im Tagesverlauf ab, danach herrscht überall sommerliches Schönwetter, das auch morgen So anhält.
Zu Wochenbeginn geraten die Ostalpen in die Zwickmühle eines Hochdruckrückens über Westeuropa, der sich bis Skandinavien aufsteilt, und eines zähen Höhentiefs über dem Baltikum. Dazwischen stellt sich eine nördliche Strömung, mit der gemäßigte und eher trockene Kontinentalluft zu den Ostalpen gesteuert wird, ein. Südlich des Hauptkammes dominiert feuchtlabile Warmluft.
Vor allem im Bergland und südlich davon muss im Tagesgang entlang einer Luftmassengrenze mit Quellwolken und Schauern gerechnet werden. Für den NO kündigt sich freundlicheres Spätsommerwetter an.
Überblick auf die Entwicklung in der kommenden Woche für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ basierend auf die Ensembles der letzten 4 GFS-Modellrechnungen:
Synoptische Analyse:
Ein ausgedehnter Hochdruckrücken gefüllt mit subtropischer Warmluft legt sich heute über die gesamten Alpen und bleibt auch morgen So wetterbestimmend:
Tiefer LD über NO-Europa lenkt das hohe Geopotential und die Warmluft ab Wochenanfang über Spanien, GB ins europäische Nordmeer und in weiterer Folge nach Skandinavien. An seiner Ostflanke im Gradienten zum tiefen LD über dem Baltikum wird kühlere Kontinentalluft nach S geführt:
Die Ostalpen werden zur Kampfzone dieser unterschiedlichen Luftmassen. Es dürfte sich eine LMG (Luftmassengrenze) über ME ausbilden mit einem SW-NO Temperaturgefälle. Im Mischbereich bleibt der Wettercharakter durchwachsen:
Zur Wochenmitte hat sich eine omegaähnliche Struktur etabliert. Das Hoch liegt über dem europäischen Nordmeer und Skandinavien, flankiert von Tiefdruckgebieten über dem mittleren Nordatlantik und dem Baltikum. Letzeres zeigt retrograde Tendenz (Verlagerung von Ost nach West):
In der zweiten Wochenhälfte wachsen die beiden Tiefdruckzonen über dem nördlichen ME zusammen, das Hochdruckgebiet wird abgeschnürt und zum Nordkap buchsiert:
Zu Beginn des kommenden Wochenendes hat sich die GWL wieder auf ein zonales Zirkulationsmuster umgestellt. Eine langgezogene Tiefdruckrinne reicht von Südgrönland über Schottland bis zum Baltikum. Das Subtropenhoch wurde im Bereich der Azoren etwas zurückgedrängt, dafür reicht es über das Mittelmeer bis zu den Alpen:
Betrachtet man die gemittelte Geopotentialverteilung des letzten GFS-Rechenlaufes für den Beginn der dritten Augusdekade, so ist das bekannte Trog-Rückenmuster dieses Sommers wieder deutlich zu erkennen. Tendenziell verläuft die Frontalzone aber über dem nördlichen ME, sodass für die Alpen die Chancen auf ein paar schöne antizyklonal geprägte Sommertage recht gut stehen:
Die ZAMG geht in ihrer aktuellen Temperaturprognose für August von einem zu warmen Monat aus. Wenn man berücksichtigt, dass die Augustmitteltemperatur aktuell unterdurchschnittlich abschneidet und in der kommenden Woche keine großen Sprünge nach oben zu erwarten sind, müsste in der letzten Augusdekade auch nach dieser Einschätzung ein sommerlicher Wetterabschnitt folgen:
Quelle: ZAMG