Auch wenn es im Moment nicht danach aussieht: der Sommer kommt zurück. Allerdings ein paar Tage Geduld sind notwendig.
Gestern Di bildeten sich an der Vorderseite der angekündigten Kaltfront rasch Quellungen (Beitragsbild), die am Nachmittag im Osten in teils heftigen Gewittern mündeten.
In der Nacht legte sich die Kaltfront an die Ostalpen, wo sie verwellte und liegen blieb. Die Folge sind zum Teil intensive Regenfälle, die auch heute Mi – vor allem im Süden – noch anhalten.
Die Folgetage sind von einer kühlen Troglage geprägt, wobei der äußerste Westen und die Alpensüdseite begünstigt sind.
Morgen Do wird es mit einer NW-lichen Strömung vor allem im Nordstau weitere Niederschläge geben. Dabei vorübergehend Schnee bis unter 2000m; wechselhaft im Flachland des Ostens, sonnige Abschnitte im nordföhnigem Süden.
Am Fr streift den NO eine schwache Störung mit vielen Wolken, nach Westen und Süden zu mit LD-Anstieg zunehmend freundlich.
Ab Sa setzt sich überall Hochdruckeinfluss durch, lediglich im Osten gibt es noch Wolkenreste.
Der So sieht nach feinem sonnigen Sommerwetter aus 🙂
Auch an den Folgetagen ab Mo bleibt der Alpenraum am Rande eines Hochs, das sich über Westeuropa und die Nordsee bis Skandinavien ausdehnt, antizyklonal geprägt.
Nach den letzten Modellrechnungen etabliert sich (vorübergend) eine Omegalage, wobei der Ostalpenraum an der kühleren Ostflanke zu liegen kommt.
Synoptische Analyse:
Das Satellitenbild von heute Früh (Quelle ZAMG) zeigt den massiven Trogvorstoß mit polaren Kaltluftmassen über dem Atlantik und dem europäischem Nordmeer. Über den Ostalpen liegt aktuell an der SO-Flanke des Troges eine Kaltfront. Da sich über Oberitalien ein Randtief bildet, kommen die Front und der Trog nur langsam nach Osten voran:
Am Do liegt der Höhentrog über ME. Mit NW-licher Strömung gelangt ein Schwall polarer Meeresluft bis zu den Ostalpen. Von Westen dehnt sich ein Azorenhochkeil aus. Er kommt aber nur zögerlich zur Wirkung, da am Fr mit der NW-Strömung eine schwache Störung mit wolkenreicher Luft vor allem über die NO-Hälfte gesteuert wird:
Sa/So hat der Hochdruckrücken die Herrschaft im Alpenraum übernommen. Die Frontalzone mit den Störungen verläuft zonal ausgerichtet über Schottland-Nordsee-Ostsee und hat keinen Einfluss auf unser Wetter. Weit draußen am Atlantik kündigt sich an der Vorderseite eines Tiefs zwischen Neufundland uns Südgrönland eine neuerliche Aufwölbung des Azorenhochs an:
Die Druckstruktur am Wochenbeginn, dem Feiertag, zeigt den aufgewölbten Rücken über Westeuropa, flankiert von einem ausgeprägten Atlantiktief SW-lich von Island und einem Tief über NW-Russland. Die Osalpen liegen an seiner Ostflanke in einer nördlichen Anströmung. Das Temperaturniveau bleibt gedämpft mit einem West-Ost Gefälle:
Mitte kommender Woche hat sich eine Omegalage mit dem Hochzentrum über Skandinavien etabliert. Der Alpenraum bleibt an der kühleren aber durchaus antizyklonalen Ostflanke.
Angehnemes freundliches Spätsommerwetter kündigt sich an:
Große Dynamik am Nordatlantik lässt jedoch keine Nachhaltigkeit dieses Spätsommerwetters erwarten. Für Details ist es noch zu früh, aber die Taille des Omega´s wird voraussichtlich von den flankierenden Tiefdruckgebieten in der zweiten Wochenhälfte immer mehr eingeengt und die Hochdruckbrücke zum Skandinavienhoch wird dem Vorstoß der Frontalzone aus Westen nicht standhalten:
Aktualisierung folgt.