Es wird um ein paar Grad kühler, bleibt aber voraussichtlich in der ganzen Woche schwül bei frühsommerlichen Temperaturen. Sonneneinstrahlung führt in der labil geschichteten Luft im Tagesverlauf häufig zur Ausbildung von Schauern und Gewittern, die Unwettergefahr sollte aber gebannt sein.
Schafskälte, die sich nach dem meteorologischen Singularitätskalender gerne zwischen 4. Juni und 20. Juni einstellt, ist nicht in Sicht.
Synoptischer Überblick:
Das Tief, an dessen Vorderseite am Wochenende energiereiche Subtropenluft zu denAlpen gesteuert hat, liegt heute über den Beneluxstaaten und Norddeutschland. Es hat nicht ur bei uns, sondern vor allem gestern über Baden Württemberg zu schweren Unwettern mit Überschwemmungen und sogar Toten geführt.
Die wetterbestimmenden Aktionszentren für die kommenden Tage bilden einerseits eine Austrogung mit eingebetteten Tief über dem Atlantik in der Nähe der Azoren und ein mächtiges Hochdruckgebiet über Skandinavien, dass sich retrograd in Richtung Island ausdehnt.
An der Vorderseite dea Atlantiktiefs wölbt sich ein Rücken auf, wodurch dem flachen Höhentief über D jegliche Verlagerung nach W oder N versperrt wird. Es bleibt stationär über Zentraleuropa liegen :
Zum meteorologischen Sommerbeginn am kommenden Mi hat sich eine omegaähnliche Duckstruktur ausgebildet. Hoher LD von Island bis Skandinavien ist flankiert vom Atlantiktief und dem flachen Höhentief über ME. Letzteres stellt allerdings eine Schwachstelle dar, da es in weiterer Folge nicht in der Lage ist, durch Warmluftadvektion an seiner Ostflanke den Hochdruck über Skandinavien aufrechtzuhalten:
Bis Fr wird deshalb der östliche Teil des hohen Geopotentials über Skandinavien abgebaut, das Hoch positioniert sich über Island und wird vom nach wie vor markanten Atlantiktief gestützt. ME gelangt in ein „Niemandsland“:
das flache Höhentief füllt sich zwar langsam auf, eine gradientenschwache und noch leicht zyklonale Wetterlage bedeutet um diese Jahreszeit weiterhin hohe Bereitschaft für gewittrige Schauer:
Die Analyse der letzten Modellläufe zeigt für das kommende Wochenende langsam zunehmenden Hochdruckeinfluss und in weiterer Folge eine sommerliche Wetterlage mit warmer SW-Strömung.
Exemplarisch die aktuell berechnete Druckkarte für nächsten Mo:
Aufgrund des Zeitraumes ist die in der letzten Karte aufgezeigte Entwicklung natürlich noch mit Unsicherheiten behaftet, aber durchaus wahrscheinlich. Neben dem amerikanischen GFS simulieren das europäische EZ und das kanadische GEM einen ähnlichen Trend.
Hallo Franz, in der letzten Karte hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen: über dem Atlantik liegt demnach ein Tief und keine Antizyklone.
LG, Roman
Danke Roman 🙂
Ist schon richtiggestellt!
LG, Franz