Der nasse und trübe Wetterabschnitt mit teils konvektiven Starkregen (Beitragsbild von gestern Do), unterbrochen von einigen Regenpausen, wird sich heute Fr und morgen Sa fortsetzen. Erst am Pfingssonntag wird es trockener, dafür rauscht dann für drei Tage die Temperatur in den Keller.
Im Grunde genommen kommt es so, wie seit Tagen erwartet, Unklarheiten gab es noch beim genauen zeitlichen Ablauf und vor allem bei Niederschlagsmengen und -verteilung.
Die Mittelmeerokklusion, die gestern von Süden auf den Alpenraum übergriff, brachte vor allem in den Nachtstunden entlang der östlichen Alpennordseite bis ins Weinviertel starken Regen. An meiner Messstation waren es knapp 30mm.
Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich heute Fr im Bereich der aus N zurückgeführten Okklusion nach Westen (Waldviertel bis Vorarlberg), während es im Osten und Süden vorübergehend auflockern kann. Es bleibt aber vor allem nachmittags auch hier schaueranfällig.
Morgen Sa gibt es weiterhin schauerartige Niederschläge, die sich am Nachmittag mit Annäherug einer Kaltfront aus NW südlich der Alpen und im SO intensivieren.
So/Mo bestimmt eine kalte und windige NW-Lage das Wettergeschehen:
– viele Wolken und Niederschlag im Nordstau mit einer Schneefallgrenze um 1200m,
– wechselhaft mit Sonne und Schauern im Osten, dabei kann es am Mo mit der Passage eines Kaltlufttroges auch Graupelschuer geben,
– im S erfolgt mit einem Tiefdruckgebiet über Oberitalien erst am Mo deutliche Wetterbesserung.
Ab Di gewinnt ein Azorenhochausläfer, der zugleich wärmere Atlantikluft im Gepäck hat, zunehmend Einfluss auf ME. Die Temperatur steigt aber nur langsam.
Für die Folgetage in der kommenden Woche (ab Mi) gilt:
wärmer…………….Ja 🙂
beständig…………Nein 🙁
Synoptische Analyse:
Das Tief, das gestern entlag der Alpennordseite von W nach O querte, und eine Okklusion von S nach N lenkte, liegt heute über Südpolen. Die Okklusion wird in einem Bogen herumgeführt und tagsüber an die Alpennordseite gesteuert, wo weitere Niederschläge auftreten An der Westflanke eine Tiefs über dem europäischen Nordmeer formiert sich ein polarer Kaltlftvorstoß:
Morgen früh erreicht der Kaltluftvorstuß die Nordsee. Die zugehörige Kaltfront trifft am Nachmittag an der NW-Grenze ein. Innerhalb des breiten Troges, der große Teile Europas bedeckt, hat sich über dem Golf von Genua ein kleines Tief gebildet, das feuchtmilde Mittelmeerluft zur Alpensüdseite steuert:
Im Mischbereich mit der vorstoßenden Kaltluft sind morgen vor allem entlang der Südgrenze und im SO konvektive Starkregenfälle zu erwarten:
Die berechneten Niederschlagssummen bis inkl. morgen Sa zeigen die Niederschlagsschwerpunkte einerseits vom Waldviertel-Vorarlberg (Fr), andererseits im Süden (Sa):
Am So liegt der Ostalpenraum in einer ausgeprägten kühlen NW-Strömung. Tiefdruck über Oberitalien verhindert rasche Wetterbesserung im S:
Die Temperaturkarte (ca. 1500m) zeigt den markante Kaltlftvorstoß über West- und Mitteleuropa:
An dieser Wetterlage ändert sich auch am Mo nichts wesentliches. Vor allem nördlich der Alpen und auch im Osten bleibt es schaueranfällig, wobei mit durchschwenkender Höhenkaltluft die Luftmasse zusätzlich labilisiert wird und Graupelschauer bis in die Niederungen möglich sind. Von Westen beginnt der LD zu steigen und setzt sich in weiterer Folge Wetterbeserung und Erwärmung durch:
Die Ensemblerechnung des amerikanischen GFS für Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigt den nassen Abschnitt (Fr/Sa), gefolgt vom Temperatursturz und den Aufwärtstrend, aber aufgrund der Niederschlagssignale keineswegs beständigen Wettercharakter, ab Mitte kommender Woche: