Nach einem föhnigen und sonnigen Sa hat heute So eine Kaltfront Westösterreich erreicht. Dabei wurde der Südteil der Front durch eine Brückenbildung zwischen dem Azorenhoch zum Kontinentalhoch über dem nördlichen ME abgeschnürt und ist in den Golf von Genua abgetropft. Sein Wolkenschirm hat heute Früh bereits das gesamte Bundesgebiet bedeckt (Beitragsbild von 08:00 aus dem Oberen Triestingtal/NÖ).
Dieses Cutoff wird heute und morgen Mo in großen Teilen des Landes für zunehmend nasse Verhältnisse sorgen.
Dabei sind im SO (vor allem Unterkärnten und Weststeierermark) starke Regenfälle zu erwarten. Die Bäche müssen zu den erheblichen Aufleitniederschlägen (bis zu 100mm/36h) zusätzlich den Schmelzwassereintrag der Schneemengen vom vergangenen Mittwoch abtransportieren. Dazu kommt noch Gefahrenpotential durch eingebettete konvektive Starkregenschauer. Kleinräumige Überflutungen werden vor allem im Einzugbereich der Koralpe und östlichen Karawanken nicht ausbleiben.
Nach einer Entspannung am Di, folgt eine atlantische Kaltfront, die vor allem der Alpennordseite Niederschläge bringt und am Mi abzieht. Der durchnässte Süden bleibt weitgehend verschont.
Ab Do erfolgt die bereits vor einigen Tagen angekündigte Wetterbesserung mit nachhaltigem Temperaturanstieg auf voraussichtlich frühsommerliche Werte (>20°) zum nächsten Wochenende. Bei flacher Druckverteilung bleibt der Wettercharakter aber wechselhaft.
Synoptische Analyse:
Das Satellitenbild der ZAMG von heute früh zeigt die langgestreckte Kaltfront von Südskandinavien bis zu den Alpen und das abgetropfte Genuatief:
An seiner Vorderseite wird feuchtmilde Mittelmeerluft an die Alpensüdseite geführt. Über dem nördlichen ME hat sich eine schwache Hochdruckbrücke vom Azorenhoch zum Kontinentalhoch ausgebildet:
Bis morgen verlagert sich das Cutoff über das Tyrrhenische Meer nach Süditalien. Aus östlicher Richtung wird dabei weiterhin feuchtmilde Mittelmeerluft an die Alpenostseite gesteuert:
Die Niederschlagssummenkarte bis inklusive Mo zeigt bis zu 90mm von Unterkärnten bis in die West- und Südsteiermark:
Am Di verlagert sich das Mittelmeertief zur Ägäis und verliert seinen Einfluss auf den Alpenostrand. Die Wetterberuhigung ist aber nur von kurzer Dauer, denn die nächste atlantische Kaltfront steht bereits vor der Tür:
Nach Frontpassage am Mi nimmt am Feiertag (Christi Himmelfahrt, 5.5.) der Hochdruckeinfluss zu. Da im Mittelmeerraum tiefes Geopotential liegen bleibt, werden mit der resultierenden östlichen Strömung zwar recht milde Luftmassen aber auch Wolken mit Schauern an den Alpenostrand gesteuert. Stabiler mit größeren Sonnenanteilen dürfte es im Westen werden:
In weitere Folge gelangt ME zum kommenden Wochenende zwischen Tiefdruckgebieten über der Biskaya und dem Schwarzen Meer an der Südseite einer Hochdruckzone in eine flache Druckverteilung. Gradientenschwache Lagen um diese Jaheszeit bedeuten häufig freundliche Abschnitte am Vormittag und Quellwolken mit Schauertätigkeit – vor allem über dem Bergland – am Nachmittag:
Die Ensemblerechnungen für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigt sehr eindruckvoll den nachhaltigen Temperaturanstieg auf frühsommerliche Temperaturwerte ab der kommenden zweiten Wochenhälfte. In der zweiten Maiwoche bleibt nach derzeitigem Stand das hohe Temperaturniveau bestehen, Niederschläge nehmen wieder zu. Diese Tendenz ist natürlich noch mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet: