Nach einer Winterwoche wie im Bilderbuch haben milde Luftmassen den Winter in den Niederungen abrupt beendet. Innerhalb von 30 Stunden stieg die Temperatur an meiner Messstelle um 25 K (-19,6 auf +6°).
Wie in meiner letzten Analyse erörtert, etabliert sich in dieser Woche eine milde SW/W-Wetterlage. Dabei kommt der Ostalpenraum eher auf der antizyklonalen Seite der Frontalzone zu liegen, was einen überwiegend trockenen und freundlichen Wettercharakter bedeutet.
Lediglich heute Mo wird der östliche Alpennordrand und der Osten von einer Warmfront mit Wolken und leichtem Regen beeinflusst.
Die nächste Störung kündigt sich für Fr an.
Der Winter zieht sich ins Hochgebirge zurück.
Ein Blick auf die Rückwärtstrajektorien zeigt den Ursprung der Luftmassen, die heute im Ostalpenraum ankommen. In allen dargestellten Luftschichten kommen sie aus dem subtropischen Atlantikgebiet südlich der Azoren:
Quelle: wetter3
Die Nullgradgrenze in dieser Luftmasse liegt z.T. über 2500m.
Die aktuelle Druckverteilung zeigt einen mächtiges Tiefdruckkomplex zwischen Südgrönland und Island und als Gegenspieler das Subtropenhoch, das sich von den Azoren bis zu den Alpen erstreckt. Eine Austrogung über der iberischen Halbinsel verursacht vorderseitig massive Warmluftadvektion (siehe oben) aus SW . An der Ostflanke des Hochs wird eine herumgeführte Warmfront von Nord nach Süd gesteuert und beeinflusst heute Mo den Osten Österreichs:
Ab morgen Di verbleibt der Alpenraum in einer weiterhin milden WSW-Strömung. Zyklonaler Einfluss und mögliche Starkwindereignisse von GB bis Norddeutschland werden den Alpenraum verschonen:
Voraussichtlich am Fr quert eine Kaltfront mit zumindest vorübergehenden Temperaturrückgang und Niederschlägen, die im Bergland wieder als Schnee fallen.
Eine nachhaltige Rückkehr zu winterlichem Wetter bis in die Niederungen ist bis Anfang Februar derzeit nicht in Sicht.
Aktualisierung folgt.