Noch glüht es in der Troposphäre (Beitragsbild von gestern, 25.12.2015), aber die Anzeichen, dass das milde Frühlingswetter zum Jahreswechsel dem Winter Platz macht, sind unverkennbar 🙂
Edit: das soeben aufgenommene glühende Wetterbild von heute 26.12.2015, 07:45:
Nachfolgend ein synoptischer Überblick über die bevorstehende Entwicklung:
Bis Anfang der kommenden Woche bleibt es im Einflussbereich des subtropischen Hochs weiterhin zu mild und dank trockener Luftmasse auch in den Niederungen oft sonnig und weniger nebelanfällig.
Die Großwetterlage ändert sich aber bis Jahresbeginn nachhaltig. Wie in meiner letzten Analyse beschrieben, wölbt sich ein schmaler Rücken an der Vorderseite des mächtigen Atlantiktiefkomplexes bis Skandinavien, der Barentssee und NW-Russland auf:
Daraus entwickelt sich über demselben Gebiet in weiterer Folge ein autarkes Hochdruckgebiet, das die Verbindung zum warmen Subtropenhoch verliert. Das ist die von mir letztens angedeutete winterfreundliche Variante:
Mit dem downstream-developement an der Ostflanke des Hochs gelangen arktische Luftmassen weit nach Süden und in weiterer Folge an der Südflanke des abgeschnürten Hochs nach Westen bis ME., Das Subtropenhoch hat ausgedient:
Gleichzeitig bleibt die Dynamik am Atlantik erhalten, da der Nachschub polarer Kaltluftmassen westliche von Grönland auf den westlichen Nordatlantik aufrecht bleibt und die Tiefs auf diesem immer wieder regeneriert bzw. angefacht werden.
Ein Kampf der Giganten, milder Atlantik gegen „Russenpeitsche“ kündigt sich an.
Noch ist nicht absehbar, ob es dabei einen Sieger gibt. Eine durchaus wahrscheinliche Variante wäre der in meiner letzten Analyse erwähnte Kompromiss einer Grenzwetterlage mit Luftmassengrenze über Zentraleuropa. Dabei würden sich die Atlantikfronten über ME an der Kaltluft totlaufen, mit ihr vermischen und zumindest für zeitweilige Schneefälle in höheren Lagen sorgen.
Die Chancen, dass die Kaltluft mittelfristig siegt, sind recht gut. Kaltluft ist schwer und träge und kühlt sich um diese Jahreszeit dank langer Nächte bodennah weiter ab und tendiert in den untersten Schichten westwärts zu fließen.
Ich erwarte eine spannende Wetterentwicklung mit hohem Winterpotential ab dem Jahreswechsel.
Meteogramme für Osten/Süden/Westen
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig: