Am Rande des kräftigen Hochdruckgebietes über der Nordsee und Südskandinavien werden aus O/NO weiterhin kühle und ab heute Di wieder zunehmend wolkenreiche Luftmassen herangeführt.
Morgen Mi mit einem eingebetteten Kaltlufttropfen in der Osthälfte viele tiefe Wolken, aufgelockert und mehr Sonne nach Westen zu.
Generell sonnig, wie schon in den letzten Tagen, bleibt es im Hochgebirge und von Osttirol bis Vorarlberg.
Ab Do dreht an der Rückseite des KLT die Strömung auf südliche Richtung. Es wird milder, auch im Osten sonnig und an der Alpenordseite zunehmend föhnig.
Fr und das Wochenende werden recht freundlich bei angenehmen Temperaturen mit einigen Wolken im Südstau der Gebirge.
Der weitere Ausblick: weiterhin mild und überwiegend freundlich.
Synoptischer Überblick:
Heute Di liegt Österreich im Einflussbereich des mächtigen Hochs über der Nordsee und Südskandinavien in einer kühlen NO-Strömung:
Typisches Wolkenbilder von heute zeigen das Beitragsbild und der Blick vom Hocheck ins obere Triestingtal vom Vormittag:
Morgen Mi liegt unser Raum weiterhin an der Südflanke des langgestreckten Hochdruckgebietes. Dabei quert ein weiterer KLT mit vielen Wolken. Bodennah bleibt der Hochdruckeinfluss erhalten.
Gut zu erkennen auf der Temperaturkarte von ca. 5500m Höhe sind die wie auf einer Perlenkette aufgefädelten KLT´s südlich der Hochdruckzone:
Am Do liegt der KLT bereits über Frankreich. An seiner Rückseite – in Zugrichtung von Ost nach West gesehen – dreht die Höhenströmung auf südliche Richtung und leitet eine föhnige Wetterphase ein:
Erwähnenswert ist die – in obiger Karte mit dem großen Pfeil gekennzeichnete – polseitige Kaltluftmassenverlagerung entlang der langgestreckten Hochdruckzone, die von Neufundland bis zum Baltikum und Russland reicht.
Die Kaltluft bleibt in Sibirien/Zentralasien, da das Hoch keine Schwachstelle nach Europa in seinem östlichen Teil bietet.
Im Westteil dagegen gelingt es einem Kaltluftvorstoß das Cutoff über den Azoren einzufangen und damit in den ersten Oktobertagen einen Trog auszubilden, der den Ostalpen zum Wochenende eine milde und zumindest nach Osten zu antizyklonal geprägte Föhnlagelage bringt. Der KLT über Frankreich wird in die Frontalzone eingebunden und nach Norden verlagert:
Nach den letzten Modellrechnungen setzt sich auch im weiteren Verlauf der ersten Oktoberdekade das relativ milde und durchaus freundliche Wetter fort.
Die über die Ensmblerechnung de aktuellen GFS-Laufes gemittelte Druckverteilung zum kommenden Wochenanfang zeigt den bis zu den Azoren reichenden Atlantiktrog. ME liegt vorderseitig in einer milden SW-Strömung:
Die polaren Kaltluftmassen haben mit der oben beschriebenen Verlagerung große Teile Zentralsibiriens erfasst.
Über weiten Teilen Europas bis Nordskandinavien lagert die aus SW herantransportierte milde Luft:
Wie lange wird diese Erhaltungsneigung mit Atlantiktrog im Bereich der positiven Temperaturanomalie des Nordatlantiks noch andauern? Die Beantwortung dieser Frage wird auch die Wintereinschätzung maßgeblich beeinflussen.
In der aktuellen Karte mit den Meerestemperturabweichungen liegt die Oberflächentemperatur des NO-Atlantik 2 bis 3 K unter dem langjährigen Mittel. Gut zu erkennen ist auch der durch den starken ElNino „überhitzte“ Zentralpazifik westlich von Südamerika.
Die Fernwirkung dieses Phänomens ist für unseren Winter 2016 von nicht unerheblicher Bedeutung. Die möglichen Auswirkungen werde ich demnächst in einer ersten Wintertrendanalyse behandeln.
Quelle: NOAA.gov
Auch in der zusammengeführten Ensemblerechnung der letzten 4 Rechenläufe(Gitterpunkt oberes Triestingtal) ist der markante Temperaturanstieg ab Do und das hohe Temperaturniveau im weiteren Verlauf zu erkennen. Insgesamt dürften es bis weit in die erste Oktoberdekade auch recht trocken bleiben: