Saharastaub und neue Erkenntnisse zum entstehenden Mittelmeertief

Mit der kräftigen südlichen Höhenströmung wurde gestern wie vorhergesagt eine Portion Saharastaub bis über Österreich transportiert.
Dort, wo die Sonne in der abschirmenden hohen Wolkenschicht eine Lücke vorfand, konnte sie dieses Wetterphänomen durch prächtige gelb/orange-Verfärbung sichtbar machen.
(Beitragsbild, (c) Harald Kessler/Skywarn)

In meiner gestrige Prognose habe ich mit dem Hinweis auf die große Bandbreite bei den simulierten Niederschlägen für kommenden So/Mo bereits angedeutet, dass berechnete Verhalten des entstehenden Mittelmeertiefs nicht in Stein gemeißelt ist.

 

Wie so oft bei Cutoff- Entwicklungen im Mittelmeer, tun sich die Modelle auch diesmal mit der exakten Erfassung der Zugbahn schwer.
Während gestern noch eine Vb-ähnliche Zugbahn (Golf von Genua, obere Adria, Kroatien/Ungarn) simuliert wurde, zeigen die letzten Modellläufe mehrheitlich eine Vc/Vd- Zugbahn mit einer  Verlagerung nach SO  über die südl. Adria nach Griechenland:

18.09.2015.gfs-0-78

Diese Änderung belässt die Hauptniederschläge am Balkan. Der  gestern noch berechneten starken Regen  für den äußersten Osten Österreichs ist damit wieder abgesagt.

Die entstandene Hochdruckbrücke über ME zwischen Azoren- und Kontinentalhoch wird aber nicht von langer Dauer sein.  Zu schwach, um den Trogvorstößen vom Atlantik standzuhalten. Im Verlauf der kommenden Woche wird diese Schwachstelle erneut durchbrochen. Der nächste  Cutoff-Prozess über Südfrankreich ins westliche Mittelmeer kündigt sich an:

18.09.2015.gfs-0-156

Die Hochdruckbrücke über ME schließt sich wieder.
Vielleicht erweist sie sich diesmal stark genug, um in den letzten Septembertagen den Altweibersommer zu ermöglichen   😉

Update folgt.

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