Vor wenigen Tagen hat das amerikanische „National Center for Environmental Information“ den globalen Klimareport für Juni 2015 und eine Zwischenbilanz für der erste Halbjahr 2015 veröffentlicht.
Das Resümee lautet:
June 2015 was warmest June on record for the globe.
Global land areas and oceans each record warm for June.
First half of 2015 also record warm.
Die beiden folgenden Abbildungen aus dem zitierten Bericht (Quelle: NOAA) zeigen auf, in welchen Gebieten die extremsten Abweichungen im Juni 2015 zu verzeichnen waren. Die häufigsten Anormalitäten betreffen eine positive Temperaturabweichung:
Extrem der weltweit verbreitete Temperaturüberhang:
Interessant die „Kälteinsel“ im Nordatlantik, die ich schon in meinem letzten Analysebeitrag für unseren Hitzesommer (mit-)verantwortlich machte.
Dramatisch die stark überhöhten Temperaturen des Mittelmeers, dass ja unser Wetter maßgeblich mitbeeinflusst. Selten gibt es solche Rahmenbedingungen für extreme Wetterereignisse bei Kaltluftvorstößen in den Golf von Genua.
Das Potential für Vb-Lagen mit Hochwasserpotential in den östlichen Teilen Österreichs oder hurrikanähnlichen Wirbelstürmen (Medicane) im Mittelmeer in den kommenden Monaten ist sehr hoch.
Die ZAMG geht davon aus, dass auch Österreich auf ein Rekordjahr bei den Temperaturen zusteuert. Der Juli wird wahrscheinlich der wärmste Monat seit den Messaufzeichnungen und dazu viel zu trocken.
Exemplarisch die Werte der Messstelle Hohe Warte (Quelle: ZAMG):
Bezeichnend auch die Statistik der ZAMG mit den Tropentagen (Höchsttemperatur >30°C) und -nächten (Tiefsttemperatur >20°C) an Orten in Österreich:
Anmerkung: im oberen Triestingtal gab es bis jetzt ca. 15 Tropentage, aber noch keine Tropennacht 🙂
Dies liegt daran, dass meist wolkenarme windstille Verhältnisse herrschten, wodurch nachtsüber im Tal die Luft gut abkühlen kann.
Die gemessenen Rekordwerte sind ein Faktum.
Bei weitem nicht restlos geklärt sind die Ursachen für den Klimawandel mit dem globalen Temperaturanstieg.
Natürliche Klimaschwankung, anthropogene Klimabeeinflussung durch anwachsenden Ausstoß von Treibhausgasen………….
Es gibt konträre wissenschaftliche Artikel, die sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung argumentieren.
Dies macht die Meinungsbildung für einen Laien nicht gerade einfach.
Die Ursachenforschung des Klimawandels hat noch einen weiten Weg vor sich.
Auch wenn die menschlichen Einflüsse quantitativ auf den Strahlungshaushalt der Atmosphäre relativ klein ist, können durch Wechselwirkung mit anderen Faktoren erhebliche Klimaänderungen hervorgerufen werden. Dies ist das Ergebnis hochkomplizierter Klimamodelle, die mit steigender Computerleistung in Zukunft sicher noch genauer und besser werden.
Abschließend möchte ich als Denkanstoß die Sicht und daraus gezogene Konsequenz eines Profimeteorologen, mit dem ich vor genau einer Woche ein Gespräch hatte, zitieren.
Er ist überzeugt, dass der Mensch mit den enormen Ausstoß an Treibhausgasen für Hitzeschocks, wie wir sie derzeit erleben, hauptverantwortlich ist. Auch wenn er allein nichts bewirken kann, hat er ein Zeichen gesetzt. Als leidenschaftlicher Fleischesser ist er vor einiger Zeit zum Vegatarier geworden.
Seine Begründung: die Poduktion von 1kg Supermarktfleich aus der Massentierhaltung verursacht genasoviel Ausstoß von Treibhausgasen wie eine Fahrt über 250km mit einem alten Auto!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe es nicht nachgeprüft, aber wenn das annähernd so ist, sollte das aufrütteln und zum Nachdenken anregen.
Fairerweise sei erwähnt, dass Fleisch aus umweltgerechter Tierhaltung bei dieser Betrachtung ausgenommen ist.