Die Hitze hat uns voll im Griff und gönnt uns keine Verschnaufpause.
Gestern Fr hat das Thermometer mit 35° C an meiner Messstation den bisherigen Sommerrekord von 2015 am 07.07.2015 egalisiert.
In der vergangenen Nacht haben Gewitterausläufer auch den Osten in stark abgeschwächter Form erreicht. Geblieben ist Bewölkung, die in den Vormittagsstunden auflockert und feuchtere Luft. Mit der höheren Taupunktemperatur wird die Hitzebelastung bei Temperaturen von 35° C fast unerträglich.
Ausgehend vom Bergland und entlang der gesamten Alpennordseite bis ins östliche Flachland sind heute Sa lokal heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturm zu befürchten. Ausschließen kann man sie nirgends.
In Gebieten, die von den Gewittern ausgespart werden, besteht aufgrund der herrschenden Trockenheit hohe Waldbrandgefahr.
Die Kaltfront , die uns morgen So erreicht, wird ihrem Namen nicht wirklich gerecht. Sie verursacht in der bei uns lagernden labilen Warmluft wieder Gewitter mit Unwetterpotential, der Temperaturrückgang wird verbreitet aber nur ca. 5 K betragen.
Nach einem wechselhaften und schwülen Mo wird mit zunehmenden Hochdruckeinfluss ab Di der nächste Hitzerekord angepeilt.
Wie in meinem letzten Beitrag schon angedeutet, dürfte zum letzten Juliwochenende der Atlantiktrog auf ME übergreifen und die ungewöhnliche Hitze nachhaltig beenden. Damit verbunden wäre eine Abkühlung auf normales (hoch-)sommerliches Niveau, was die Hitzebelastung wieder erträglicher machen würde.
In den Ensemblerechnungen der letzten 4 GFS-Läufe (Gitterpunkt Oberes Triestingtal) spiegelt sich das beschriebene Szenario:
Synoptischer Überblick des Wochenverlaufs:
Am Mo quert hinter der Kaltfront ein flacher Trog und bringt wechselhafte Witterung mit vielen Quellwolken. Gleichzeitig nähert sich aus Westen ein flacher Rücken, dessen Achse am Di bereits über ME liegt:
Mit der weiteren Ostverlagerung des Rückens gelangen wir an die nächste heiße Vorderseite eines Atlantiktroges, sodass ab Mitte der kommenden Woche bei 20° C und mehr in 1500m wieder Temperaturen über 35° C in den Niederungen erreicht werden. Dabei steigt das Gewitterrisiko mit Unwetterpotential wieder an. Vor allem das östliche Flachland inklusive Wien bleibt ein „Brutkasten“:
Zum kommenden Wochenende kündigt sich in den aktuellen Berechnungen ein langsames Durchschwenken des Atlantiktroges an, verbunden mit deutliche Abkühlung, aber auch Unwettern. Vor allem eine angedeutete Austrogung mit Cutoff ins überdurchschnittlich warme Mittelmeer birgt gefährliche Entwicklungen in sich:
Details dazu folgen demnächst.
Nachfolgend die Meteogramme des aktuellen GFS-Laufes für Osten/Süden/Westen.
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig: