Seit Mitte vergangener Woche liegt Österreich an der Vorderseite eines eines Biskayatiefs in einer warmen SW-Strömung. Am Wochenende wurden die herangeführten hochlabilen subtropischen Luftmassen zunehmend feucht. Mit der starken Sonneneinstrahlung und bodennahen Aufheizung nahm die Bereitschaft zu heftigen Wärmegewittern stark zu.
Die Annäherung einer Kaltfront aus NW und damit verbunder sinkenden Luftdruck aktivierte die Luftmasse zusätzlich.
Die Voraussetzugen für heftige Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen waren gegeben:
energiereiche Luft, hoher Wassergehalt, Sonneneinstrahlung, lokale Konvergenz, bodennahe Windscherung(Ostwind unten, SW-Wind auf den Bergen), fallender Luftdruck.
Dort wo sich die genannten Parameter am günstigsten überlappten, gab es die schwersten Gewitter:
gestern Sa im Waldviertel und Schneeberggebiet;
heute So Waldviertel, NÖ-Voralpen und Mürztal.
Das obere Triestingtal wurde zum Glück nur gestreift.
Nachfolgend eine Dokumentation der heutigen Gewitter .
Die oben beschriebene GWL:
Um ca. 14:00 querte von SW nach NO das erste „Gewitterzellchen“ mit länger hörbarem Donner aber kaum Regen:
Quelle Inca/ZAMG
Von einem nahegelegenen Spotterplatz, der mit dem Mountainbike rasch erreicht ist, ein paar Fotos:
Fallstreifen über dem Hocheck:
Am späteren Nachmittag zog eine ungleich stärker augeprägte blitzintensive Zelle vom Schneeberggebiet über das untere Triestingtal, ehe sie sich vor Wien stark abschwächte. Die Begleiterscheinungen in Thenneberg waren neben mehreren Blitzen begleitet von Donner kurze Regenschauer und starke Windböen aus SO:
Der Blick nach SO von zu Hause:
Für Rosen nicht das ideale Wetter 😉
EDIT:
Dieser frische Baumbruch, den ich am Folgetag (Mo,15.06) im Peilsteingebiet mitten im Hochwald entdeckte, ist vermutlich obigem Nachmittagsgewitter zuzuschreiben (Blitzschlag oder Sturmböe?):