…………………. so lautet nach wie vor meine Kurzcharakterristik der kommenden Tage bis inklusive Pfingsten 🙁
Auf Sommertage wie gestern (Beitragsbild) müssen wir jetzt länger warten.
Die in meiner letzten Analyse (18.05.2015) ausführlich beschriebene Entwicklung der GWL behält Gültigkeit. Auch die behandelten Schwierigkeiten der Wettermodelle mit der genauen Erfassung von Cutoffs ins Mittelmeer scheinen sich zu bestätigen. Denn im Detail gibt es noch immer Unsicherheiten bzw. eine erhebliche Bandbreite bei den Niederschlagsmengen im Osten.
Nachfolgend möchte ich dies anhand des aktuellen Modelloutputs von GFS darstellen.
Die heutige Lage über dem Ostalpenraum ist geprägt von einer fast stationären Tiefdruckrinne quer über Österreich. Sie markiert eine Luftmassengrenze. Während der Westen bereits in der deutlich kühleren Luftmasse des Kaltlufttroges liegt, wird vorderseitig noch feuchtlabile Luft aus dem Mittelmeerraum über die Osthälfte advehiert:
Entsprechend unterschiedlich ist der Charakter der heute verbreiteten Niederschläge: im Westen skaliger/flächiger Landregen mit Schnee auf den Bergen und in den Hochtälern; im Osten, wo es anfangs noch trocken ist, häufig konvektiv durchsetzt mit Gewittern:
Morgen Do liegt die Kaltfront wie erwartet weiterhin mit verbreiteten Niederschlägen über den Ostalpen.
Unsicherheiten im Detail sind für die weitere Entwicklung Fr/Sa zu erkennen.
Wie bereits in der letzten Analyse beschrieben wird der Trog durch einen Azorenkeil, der in weiterer Folge eine schwache Brücke zum Kontinentalhoch bildet, abgeschnürt. Geringe Änderungen an Position und Zugbahn dieses Mittelmeer-Cutoffs haben dann große Auswirkungen auf die zu erwartenden Niederschlagsmengen im Süden und Osten Österreichs. Auch wenn ich eine Vb-Entwicklung mit Hochwassergefahr ausschließe, pendeln die berechneten Niederschlagsmengen innerhalb der einzelnen Modellrechnungen zwischen „fast nichts“ und nassen 50mm in Teilen NÖ´s.
In den gestrigen Modellrechnungen wurde eine Zugbahn über die südliche Adria in Richtung Griechenland favorisiert. In der aktuellen Modellrechnung verlagert sich das Höhentief etwas weiter nödlich über die mittlere Adria nach Osten. Damit würden die Niederschlagsfronten in der SO-Anströmung weiter nach Norden ausgreifen (siehe nachfolgende Karten):
Eine exemplarische 3h-Niederschlagskarte vom Fr, die sich zum Sa hin kaum verändert. Auch zu erkennen, dass die Niederschläge nach Norden hin scharf begrenzt sind:
Auch das aktuelle Meeogramm für das obere Triestingtal (gilt im wesentlichen auch für die NÖ-Voralpen) zeigt diese leicht nach Norden verschobenen Entwicklung an den Niederschlagsbalken:
Leider keine gute Veränderung der Lage für Hochzeiten 🙁
Unbeständig aber mit nur mehr zeitweisen Regenfällen und Chance auf kurze Sonnenfenster bleibt dann auch Pfingstsonntag und -montag. Das Mittelmeertief verflacht und verliert langsam an Einfluss. Dafür kündigt sich an der „kalten Schulter“ des stark ausgeprägten Azorenhochs die Annäherung nächste Frontensystem aus NW an:
Danke Franz für die sehr anschauliche Analyse für die nächsten Tage und für Pfingsten.
Bei uns sehr ergiebige Niederschläge seit gestern Nachmittag. Brennerautobahn war heute Vormittag zwischen Innsbruck und Sterzing vorübergehend gesperrt, wegen hängen gebliebener LKW (wegen dem Schnee u. um dieser Jahreszeit haben natürlich alle Sommerreifen).
Sehr schön deine Fotos, immer, auch jene vom letzten Beitrag.
Ich freue mich immer in deine Homepage hineinzugehen.
Herzliche Grüße
Haimo