Heute Mi und morgen Do (früh-)sommerliche Höchsttemperaturen mit nur wenigen hohen Wolken und viel Sonne.
Am Fr quert in der zweiten Tageshälfte von Norden eine markante Kaltfront.
Davor vor allem entlang des Alpenostrandes und im SO nochmals häufig Temperaturen um 20° C.
Präfrontale Gewitter und heftige konvektive Regenfälle mit eingebetteten Gewittern entlang der Luftmassengrenze sind die zu erwartenden Wettererscheinungen. Im S/SO, wo sich die warmen Luftmassen am längsten halten, werden die Gewitter am heftigsten ausfallen.
Hinter der Kaltfront am Sa in der eingeflossenen kühlen und trockeneren Luft Wetterbesserung. Am längsten dauert es im Nordstau und südlich der Alpen.
Die Abkühlung um ca. 10 K auf normales oder leicht unterdurchschnittliches Temperaturniveau bei wechselhaftem Wettercharakter bleibt nachhaltig über das Wochenende hinaus erhalten. Dabei ist in windgeschützten Aufklarungsgebieten vor allem am So und zu Wochenbeginn die Morgenfrostgefahr zu beachten.
Erst im Verlauf der kommenden Woche wieder langsamer Temperaturanstieg, wie aus den ENS im Beitragsbild (Gitterpunkt Österreich Ost) zu entnehmen ist.
Nachfolgend die synoptische Analyse mit Details zum Kaltfrontdurchgang und Ausblick auf die dritte Aprildekade.
Ein Überblick der aktuellen Druckverteilung der NH zeigt heute Mi eine weit im Norden von Neufundland über Island, Skandinavien bis NW-Russland verlaufende verwellte Frontalzone. Dort wird sie von einem Hochdruckgebiet über der Karasee (sibirisches Polarmeer) blockiert und nach SO abgelenkt.
Der Alpenraum liegt an der Vordseite eines Cutoffs über der iberischen Halbinsel im Einflussbereich eines Rückens:
Morgen werden mit der SW-lichen Höhenströmung weiterhin warme aber zunehmend feuchtere Luftmassen in Richtung Alpen gesteuert.
Eine gravierende Änderung erfolgt bei uns allerdings erst am Fr. Ein markanter Kaltluftvorstoß über die Davisstraße auf den Atlantik führt zu Zyklogenese östlich von Neufundland. An der Vorderseite dieses Tiefdrucksystems wird Warmluft weit nach Norden transportiert, sodß der vorstoßende Hochdruckkeil Verbindung mit dem Hochdruckgebiet über der Karasee aufnehemn kann. Durch diese Brücke bleibt der Atlantik für unser Wettergeschehen bis auf weiteres blockiert. Es etabliert sich ein meridionales Zirkulationsmuster, bei dem ME zwischen hohem Luftdruck im Westen und einem Trog im Osten in eine nördliche Strömung gelangt:
Mit dieser Strömung erreicht am Fr eine markante Kaltfront die Alpen, begleitet von präfrontalen Gewittern und konvektiven Regenfällen entlang der Luftmassengrenze.
Exemplarisch eine Niederschlagskarte für Fr nachmittags und die Niedeschlagssummen nach Durchzug der Front:
In den letzten Jahren wurde zu Beginn der dritten Aprildekade häufig eine markante Wärmeperiode beobachtet. Diese Wetterphänomen wird auch als EAW (End of April Warming) bezeichnet. Heuer etabliert sich eine GWL, die eher typisch für die Eisheiligen ist 😉
Über GB entsteht ein kräftiges Hochdruckgebiet, das zumindest bis weit in die nächste Woche hinein Beständigkeit zeigt. Atlantische Tiefdruckgebiete werden entweder weit nach Süden abgedrängt oder im Norden in einem großen Bogen nach Russland herumgeführt:
Zu uns gelangt dadurch durch die Hintertüraus NO relativ kühle Kontinentalluft, während übe GB und den westlichen Teilen Skandinaviens prächtiges Frühlingswetter herrscht:
Wie lange diese GWL andauert, wird von der genauen Position/Achslage des GB-Hochs abhängen. Die letzte Modellrechnung deutet eine Überlaufen des Keils durch die Frontalzone im Norden an und damit verbunden eine zonale Achsausrichtung. Nach unterkühltem Start in die dritte Aprildekade würde deutliche Milderung einsetzen:
Auch die aktuelle Berechnung der nordatlantischen Oszillation zeigt zum Beginn der dritten Aprildekade einen Wendepunkt mit beginnenden Anstieg des NAO-Index und damit eine Abschwächung der meridionalen Zirkulationsstruktur:
Diese Entwicklung steht aber noch auf schwachen Beinen und muss sich erst bestätigen.
Update folgt in den nächsten Tagen.