Trotz guter Schneelage auf den Bergen Niederösterreichs, wird der Schneeberg in diesem Winter seinem Namen nicht gerecht. Lediglich im Waldbereich ist eine hohe Schneedecke anzutreffen, oberhalb der Waldgrenze haben die Winterstürme für starke Verfrachtungen und unregelmäßige Ablagerungen gesorgt; die Hochfläche ist, abgesehen von Mulden, abgeblasen.
Der Genussschitourengeher hat mit diesen Verhältnissen keine Freude, der Winterbergsteiger dagegen kommt voll auf seine Rechnung 🙂
Ein Winterhoch im Feber bringt den steilen NO-seitigen Karen des Schneeberg meist beste Firnbedingungen am späteren Vormittag. Derzeit bewirkt jedoch trotz kräftiger Sonne der teils stürmische SO-Wind und die extrem trockene Luft eine ganztägig harte, teils vereiste Schneeoberfläche. Nur windgeschützte sonnseitige Harschflächen firnen auf.
Bei meiner heutigen Schitour auf den Schneeberg kamen deshalb alle mitgeführten Eisgeräte zum Einsatz.
Der Anstieg erfolgte über den pickelharten unteren Teil der Breiten Ries, den Nandlgrat und die direkte Rote Schütt Flanke auf die Hochfläche.
Als optionale Abfahrt begutachtete ich die Krumme Ries. Schneemangel bei der Einfahrt machten einen Abstieg zum Schneebeginn erforderlich. Auf der glatten Harschoberfläche im steilen Felsgelände wäre nur ein Abstieg mit Steigeisen und Pickel zu verantworten gewesen. Deshalb entschied ich mich für den Wiederanstieg auf den Kaiserstein. Da auch die windausgesetzte Breite Ries Einfahrt harschige Verhältnisse aufwies, wählte ich als Abfahrt die gut schneebefüllte und teilweise aufgefirnte Rote Schüttflanke mit direkter Einfahrt vom Plateau.
Breite Ries
Bürklesteig
Anstieg
Ausstieg auf die Hochfläche:
Tiefblick auf die Anstiegsroute:
Schneemangel auf der Hochfläche (Fischerhütte und Klosterwappen):
Nachdem die Abfahrt durch die Krumme Ries nicht möglich war, erfolgte der Wiederanstieg über ostseitige Mulden zum Kaiserstein:
Die Abfahrt erfreute mich in der Steilrinne teilweise mit Firn 🙂 ……………
………………. im Kar der Breiten Ries allerdings nur Harsch bestückt mit eisigen Schneeknollen und Steinen 🙁