Das winterliche Landschaftsbild im oberen Triestingtal (Beitragsbild von gestern) wird noch länger erhalten bleiben 🙂
Eine Kältewelle mit strengem Frost ist zwar nicht zu erwarten, aber das Temperaturniveau im Mittelfristzeitraum wird den vorhandenen und noch fallenden Schnee oberhalb 300m – 400m bis auf weiteres konservieren.
Ausschlaggebend dafür ist ein riesiger Tiefdruckkomplex, der zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik und einem Kontinentalhoch über Europa zu liegen kommt. Diese Großwetterlage erweist sich als sehr beständig.
Den damit einhergehenden Wettercharakter bis inklusive erster Feberwoche kann man folgendermaßen zusammenfassen:
mäßig kalt mit einzelnen Eistagen bis ins Flachland,
wenig Wind,
wechselhaft mit vielen Wolken, einzelnen sonnigen Abschnitten und zeitweisem Schneefall.
Nachfolgend meine Progose mit synoptischer Analyse und Ausblick auf die weitere Entwicklung bis zum Ende der ersten Feberdekade.
Kurzfassung der Prognose für die nächsten Tage:
Heute Mi unter Zwischenhocheinfluss, abgesehen von Restwolken mit letztem Schneeffall im Nordstau, recht freundlich.
Morgen Do mit einer atlantischen Front weitere Schneefälle, vor allem an der Alpennordseite.
Am Fr ist mit einer Tiefdruckentwicklung über der Adria vor allem im S/SO, aber auch im östlichen Flachland Schnee zu erwarten. Die Intensität wird von der genauen Zugbahn des kleinen Adriatiefs abhängen. Bei Vb-Verlagerung sind auch Neuschneemengen von 10cm – 30cm möglich.
Wetterberuhigung am Sa.
Die synoptische Analyse:
Zwischen einem mächtigen atlantischen Zentraltief über Island und einem Balkantief erstreckt sich heute Mi eine Hochdruckausläufer des Azorenhochs bis zu den Alpen.
Bis morgen verlagert sich das atlantische Tiefdrucksystem in Richtung Südskandinavien. Dabei überquert unser Land eine Front mit Schneefall; im Flachland auch Regen.
In weiterer Folge entwickelt sich ein kleinräumiges Adriatief, das vor allem dem SO Neuschnee bringen dürfte. Wie oben erwähnt, ist dies noch mit Unsicherheiten behaftet.
Große Teile Europas liegen zum Wochenende unter einem riesigen Tiefdruckkomplex. An der Ostflanke eines Azorenhochkeils strömt von Norden Kaltluft bs zur afrikanischen Mittelmeerküste.
Da die großen Kaltluftmassen weit entfernt sind (Ostsibirien, NO-Kanada), wird dies bei uns nur zu mäßig kaltem Witerwetter führen.
Diese Druckverteilung erweist sich als sehr beständig und wird trotz leichter Ostverlagerung durch ein über GB nachfolgendes Randtief Mitte kommender Woche regeneriert. Das nächste Mittelmeertief mit Schnee von Süden kündigt sich mit dieser Entwicklung an:
Die berechneten Mitteltemperaturen des amerikanischen Modells GFS zeigen, dass uns der Winter mit moderater Kälte weit in den Feber hinein erhalten bleibt. Interessant die überdurchschnittlichen Temperaturen über dem russischen Kontinent und Nordskandinavien, während bei und die Temperaturen etwas unter dem jahreszeitlich üblichen Mittelwerten liegt:
Für einen Ausblick auf die mögliche weitere Entwicklung bis zum Ende der ersten Feberdekade werfen wir einen Blick auf die Druckverteilung der nördlichen Hemisphäre in der kommenden zweiten Wochenhälfte.
Eine meridionale Viererwelle bedeckt die NH. Bei dieser Konstellation stützen sich Tröge und Rücken gegenseitig, was für große Stabilität der GWL spricht. Die winterliche Troglage über ME könnte also noch von längerer Dauer sein:
Dass es so kommt, ist allerdings keineswegs sichergestellt.
Gut zu erkennen ist auf obiger Modellkarte des 500hPa Niveaus, dass sich die Kaltluftmassen mit dem steuernden Zentrum des Polarwirbel über NO-Kanada und Südgrönland befinden. Ein Indikator für zunehmende Dynamik am Nordatlantik mit Abbau des blockierenden Azorenhochkeils.
Auch der simulierte Anstieg des Index für die nordatlantische Oszillation spricht für zunehmende Zonalisierung und damit steigender Wahscheinlichkeit für milderes Westwetter:
Meine abschließende Einschätzung:
Die erste Semesterferienwoche bleibt mäßig kalt und winterlich, der weitere Ausblick ist derzeit noch spekulativ und damit höchst unsicher.
Die Meteogramme für Ost/Süd/West:
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig: