…………..das sind die möglichen Auswirkungen, die mit der bevorstehenden Wetterumstellung auf eine turbulente zyklonale WNW-Lage zur Mitte der Woche auf die Alpen und das nödliche Alpenvorland zukommen.
Was ich gestern in meiner Analyse noch als Vollwinter verniedlichte, entpuppt sich immer mehr als außergewöhnliches Wetterereignis mit extremen Niederschlagsmengen in wenigen Tagen in den NW-Staulagen, vor allem vom Arlberg bis Hochkönig.
In diesen Gebieten werden akkumulierte Schneemengen mit einem Wasseräquivalent von 300mm in wenige Tagen simuliert. Auch wenn diese Rechnung noch nach unten korrigiert wird, in den Hochlagen der erwähnten Gebiete ist mit über 2m Neuschnee zu rechen. Unterhalb von 1500m wird ein Teil des Niederschlages mit einer Warmfront (30.1.) vorübergehend als Regen fallen.
Extreme Lawinengefahr wird für viele Straßensperren zum Beginn der Semesterferien Ostösterreichs sorgen.
Auch lokale Überflutungen durch Starkniederschläge im Warmsektor sind zu befürchten.
Entlang der Alpennordseite sind mit der straffen WNW-Strömung Sturmböen zu erwarten.
Der Osten und Süden bleiben verschont.
Exemplarisch ein Meteogramm für ein typisches Nordstaugebiet (Hochkönig):
Das Wasseräuquivalent der akkumulierten Schneemenge bis zum Monatswechsel:
Aufgrund des Zeithorizonts kann derzeit nur das Potential dieser Wetterlage aufgezeigt werden. Die zeitliche Abfolge der Fronten mit exakten Niederschlagsmengen, Schneefallgrenze wird sich in Nuancen sicher noch ändern. Ebenso ist die Lage der Luftmassengenze zum erwähnten Warmsektor am Fr,30.1. noch nicht abgesichert. Auch die Details zu den beschriebenen Auswirkungen werden davon abhängen.
Sicher dürfte aber sein, dass ab 31.1. mit einer Kaltfront labil geschichtete Polarluft mit Schneefällen bis in Tallagen nachfolgt.
Aktualisierung mit Analyse folgt demnächst.
Bei Interesse kannst du im Skywarn-Wetterforum die laufende Diskussion von Hobby- und Profimeteorologen dazu verfolgen: LINK
Hallo Franz!
Was würde die bevorstehende Wetterlage für das Ausseerland bedeuten?
Lg Hans
Servus Hans,
fürs Ausseer Land gibts über die Woche verteilt bis anfang Feber eine nette Ladung Schnee.
1/2m mit entsprechenden Zuschlag am Loser würde ich erwarten. Für eure Gegend normaler beherrschbarer Winter.
Wenn die letzten Modellrechnungen den Warmsektor einigermaßen richtig erfasst haben, sollte die Schneefallgrenze bei euch am 29.1./30.1. auch kein Problem sein.
Das ist meine aktuelle Einschätzung füra schöne Ausseerland.
Unter diesem link: http://www.wetterzentrale.de/pics/MS_135475_g05.png
findest du das Meteogramm für einen Gitterpunkt, der im Gebiet Dachstein/Ausssee auf 1400m liegt. Es wird alle 6 Stunden aktualisiert. Es liefert dir laufend einen guten Anhatspunkt für die Entwicklung der nächsten Tage. Für eure Tallage musst du die Temperatur um 3°-4° erhöhen (ausgenommen bei Inversionslage) und in der Regel die Niederschlagsmenge etwas reduzieren.
LG, Franz
Danke Franz für deine Einschätzung!
Am Loser wäre der Schnee ideal für die Semesterferien, da letzten Winter um diese Zeit der Schnee schon sehr knapp wurde.
Lg Hans
Danke Franz, für die Angabe des Links „Skywarn-Wetterforum“. Habe dort deinen (erlaube mir dich zu duzen) interessanten Beitrag über das sehr wahrscheinliche Extremereignis gelesen. Sehr schön extrem und nach viel Schnee, „alpennordseitig“, sieht die Wetterlage für 1. u. 2. Februar aus…
Erinnerungen an die langanhaltende zyklonale Nordwestlage – Ende Jänner bis Ende Februar 1999 – mit extremen Schneemengen an der gesamten Alpennordseite werden in mir wach. Damals bin ich auch zwei Mal mit dem Zug nach Scharnitz gefahren und konnte dort eine ausgedehnte Schneerunde bei extrem viel Schnee unternehmen… Es war fantastisch…
Ebenso gut und kalt war der Winter 2005/2006, wo es an der Alpennordseite u. generell in Mitteleuropa sehr viel Schnee gab (Rekordschneefälle im bayrischen Wald…).
Schöne Grüße
Servus Haimo,
ich erinnere mich auch noch gut an Feber 1999 mit der extremen Lawinensituation und die Schneemassen 2006.
Was die bevorstehende Wetterlage betrifft, ist noch nicht alles in Stein gemeißelt. Deshalb habe ich auch von Potential gesprochen. Eine „Schneebombe“ im Nordstau wirds aber bestimmt.
Im letzten GFS-Lauf reicht etwa der Warmsektor mit dem Anstieg der Schneefallgrenze auf über 1500m nicht mehr bis zu den Ostalpen. Dafür werden auch die Niederschlagsmengen stark reduziert.
Die lokalen Überflutungen wären dann vom Tisch, die Lawinensituation nicht mehr ganz so angespannt.
Über 1 m Schnee im Nordstau vom Arlberg bis Hochkönig bliebe aber über. Scharnitz liegt da mittendrin 🙂
Jedenfalls eine ungemein spannende Wetterentwicklung.
LG, Franz