Im Bergland und den höheren Lagen nördlich der Alpen verabschiedet sich der Jänner mit Actionwetter und großen Neuschneemengen.
Die Tage der dezeit langweiligen Wetterlage sind gezählt. Der Wetterabschnitte mit feuchtkühlen gradientenschwachen Verhältnissen in den Niederungen und föhnigen und teilweise sonnigen Bedingungen auf den Bergen und den nordseitigen Alpentälern geht morgen Fr zu Ende.
Die Strömung dreht zunehmend auf NW und leitet einen zunächst noch zahmen winterlichen Wetterabschnitt ein. Alpennordseitig und vor allem im Nordstau werden in den kommenden Tagen immer wieder leichte bis mäßige Schneefälle auftreten. Auch ins Flachland werden sich bei winterlichen Temperaturen Schneeflocken verirren. Nur die Alpensüdseite geht leer aus.
Ab der zweiten kommenden Wochenhälfte geht es dann heftig zur Sache. Eine zyklonale NW-Lage bringt mit stürmischen Winden abwechselnd Warm- und Kaltfronten zu den Alpen. Mit 1 bis 2 m Neuschnee in mittleren und höheren Lagen der Nordstaugebiete muss aus heutiger Sicht gerechnet werden.
Synoptische Analyse
Die wetterbestimmende Systeme sind ein mächtiges Kontinentalhoch, das Azorenhoch und dazwischen ein Bereich tieferen Geopotentials , das von Skandinavien über West- und Mitteleuropa bis nach Algerien reicht:
Eine langsame Progression dieser Systeme nach Osten führt über den Ostalpen zu einem Wechsel der Anströmung von S auf NW:
Diese GWL erweist sich als sehr beständig, aber zunächst noch recht unspektakulär. Mit zunehmender Dynamik am nördlichen Atlantik kommt ab Mitte nächster Woche Bewegung in unsere Weterküche. Die vom Kontinentalhoch blockierte Frontalzone bricht an der NO-Flanke des Azorenhochs weit nach Süden bis ins Mittelmeer aus. Dabei etabliert sich über den Alpen eine zyklonale NW-Lage. Mit einem heftigen Wintereinbruch und großen Schneemengen im Bergland ist zu rechnen:
Unglaubliche Schneemengen im Nordstau (z.B. Hochkönig):
Im Detail können sich an dieser Entwicklung noch Nuancen ändern, der grobe Fahrplan steht allerdings fest.
Spielraum gibt es ab Mitte kommender Woche vor allem noch bei der Schneefallgrenze. Diese schwankt aufgrund des Wechsels von Warm- und Kaltfronten zwischen tiefen Lagen und über 1000m. Eine entscheidende Rolle wird auch dem Azorenhoch zukommen. Je weiter es sich nach Norden aufkeilen kann, desto kältere Luftmassen werden in ME eintreffen.
Eine Aktualisierung mit Detaillierung der Entwicklung in der kommenden Woche folgt.
Meteogramme für Ost/Süd/West
Osten/oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig:
Danke für die spannende Analyse… Wenn ich frei habe, fahre ich bei solchen schneereichen NW-Lagen immer in die Nordalpen eine Schneerunde im Freien zu unternehmen, da die Alpensüdseite bei solchen Großwetterlagen mehr oder weniger leer ausgeht. Häufig begebe ich mich dann nach Seefeld-Scharnitz, nordwestlich von Innsbruck. Diese Orte sind auch bei kräftigen Schneefällen gut mit der Bahn zu erreichen….