Schneller als erwartet wurde die winterliche Kaltluft von den warmen Luftmassen eines Azorenhochdruckkeiles erodiert. Das unberührte winterliche Landschaftsbild, das gestern noch vorherrschend war (Beitragsbild), wird man heute nur noch in Kaltluftseen vorfinden.
Zunehmender Hochdruckeinfluss mit milder Luft wird die Warmfrontreste über der Osthälfte Österreichs langsam auflösen. Bereits heute Do gibt es im Westen viel Sonne, morgen Fr im gesamte Bundesgebiet:
Am Sa erreicht uns eine Kaltfront eines über Skandinavien nach Osten ziehenden Tiefdruckwirbels. Sie wird vor allem in der Höhe für raschen Temperaturrückgang sorgen und der Alpennordseite am Wochenende eine Packung Schnee bringen. Die Schneefallgrenze wird dabei langsam bis in Tallagen sinken:
Wie geht es dann weiter?
Auch wenn die Entwicklung des Polarwirbels noch Rätsel aufgibt und einige Varianten zulässt, wird die erste Jännerdekade voraussichtlich von einer zu milden, wechselhaften, atlantischen Westwetterlage dominiert sein. Dabei werden sich über dem Alpenraum vorderseitige Warmluftsektoren mit rückseitigen Vorstößen gemäßigter maritimer Kaltluft die Hand reichen. Schön ersichtlich aus folgender Temperaturkarte für den 6.1.:
Dass der zonale Wetterabschnitt länger andauern wird spiegelt sich auch im NAO-Index, der exakt mit Jahresbeginn deutlich positiven wird, was auf hohen Druck über den Azoren und Tiefdruck über Island mit ausgeprägter Westdrift schließen lässt:
Verantwortlich dafür sind die in meiner letzten Analyse behandelten massiven Kaltluftverlagerungen über den Pol hinweg nach NO-Kanada, die in weiterer Folge bei Neufundland auf den Atlantik treffen und dort für erhöhte Dynamik mit Tiefdruckentwicklung sorgen.
Zumindest in den höheren Lagen der Alpen und vor allem nördlich davon wird dabei die unterdurchschnittliche Schneedecke langsam anwachsen.
Guten Morgen Franz,
alles Gute im neuen Jahr.
Für Sonntag schauts schon wieder nach Schnee aus?
Liebe Grüße
Robert