Auch wenn die einzelnen Modellläufe fallweise Hoffnung aufkommen lassen, es wird aber immer unwahrscheinlicher, dass sich in tiefen Lagen in nächster Zeit eine Schneedecke bildet. Der Berglandwinter könnte aber ab dem Wochenende langsam in die Gänge kommen, wobei die Betonung auf „langsam“ liegt.
Folgende Erkenntnisse veranlassen mich zu obiger Einschätzung:
– Wiedererstarkung des Polarwirbels; sowohl in der Stratosphäre als auch in der Troposphäre.
– zunehmende Dynamik am Atlantik zonalisiert immer wieder das Azorenhoch bzw. drängt es nach Süden zurück.
– das Kräftemessen der Frontalzone und des Kontinentlhochs – und damit die Erhaltungsneigung des Zirkulationsmusters – geht in die nächste Runde und könnte wieder unentschieden ausgehen.
An den Ensembles (Beitragsbild) ist gut abzulesen, dass
– die Temperatur vor allem in der Höhe bis Mitte kommender Woche zwar stark zurückgeht,
– morgen mit einer Kaltfront sogar Schneeschauer bie in tiefe Lagen zu erwarten sind,
– ein winterlicher Wetterabschnitt jedoch nicht zu erwarten ist.
Im Gegenteil: die zweite Dezemberdekade dürfte nach den aktuellen Simulationen der Wettermodelle recht wechselhaft und zu mild ausfallen, mit einer Abfolge von milden Vorderseiten- und kühlen Rückseitenlagen.
Die Druckverteilung der nördlichen Hemisphäre zur Mitte nächster Woche verdeutlicht die oben beschriebene Entwicklung.
Zonalisierung der Frontalzone mit heftiger Sturmtiefentwicklung über dem nördlichen Atlantik setzt atlantische Luftmassen in Richtung Kontinent in Bewegung:
Eine Westströmung mit Trog-/Rückenmuster etabliert sich und beginnt sich mit dem Kontinentalblock zu matchen. Der Frontalzone gelingt dabei langsam die Ausweitung bis Skandinavien, sodass atlantische Fronten mit Wind- und Niederschlagsereignissen vermehrt bis ME vorankommen und in mittleren und höheren Lagen für ein langsames Anwachsen einer Schneedecke sorgen können: