Nach dem heutigen Frontdurchgang mit verbreitetem Regen bleibt es morgen Mi bei NW-lichem Wind vor allem an der Alpennordseite noch länger trüb mit leichtem Niederschlag (Schnee oberhalb ca. 1000m).
Nach Mitte der Woche stellt sich eine gradientenschwache Witterung mit zurückgehenden Temperaturen in der bodennahen Grundschicht ein. Im Randbereich des kräftigen Hochdruckgebietes, das von Rußland bis Skandinavien reicht, sickern aus Osten in den unteren Schichten kontinentale, zunehmend kältere und trockenere Luftmassen ein. Damit verbunden ist ab der zweiten Wochenhälfte in Aufklarungsgebieten Morgenfrost zu erwarten.
In mittleren und höheren Lagen bleibt es aber vor allem nach Westen zu weiterhin überdurchschnittlich mild.
In den Niederungen des Ostens dagegen können die Tageshöchsttemperaturen zum Teil auf niedrige einstellige Werte zurückgehen.
Schnee ist bis über das Wochenende hinaus nicht in Sicht. In der kälteren Luftmasse im Osten könnte in höheren Lagen bei Nebelbildung Raureif kurzzeitig für ein winterliches Bild sorgen.
Nachfolgend eine kurze synoptische Analyse nach dem amerikanischen Modell GFS:
Aktuell bringt uns ein Höhentief, das sich morgen nach Osteuropa und in weiterer Folge zum Balkan verlagert, verbreitet Niederschläge (Schnee nur in höheren Lagen oberhalb 1000m):
Zeitgleich nimmt mit einer Aufwölbung an der Vorderseite eines Ostatlantiktroges, der zu den Kanaren abtropft, von Westen der Hochdruckeinfluss zu.
Ab Fr bis über das Wochenende hinaus ist unter Hochdruckeinfluss verbreitet recht sonniges und verhältnismäßig mildes Bergwetter zu erwarten. Nebel in den Niederungen sollten sich aufgrund der niedrigen Taupunkte (trockene Luftmasse) weitgehend auflösen.
Der Atlantik bleibt (vorerst) blockiert.
Duckverteilung am kommenden So:
Was erwartet uns in der letzten Novemberwoche?
Nach wie vor sind die Simulationen der Modelle mit großen Unsicherheiten behaftet. Trotzdem wage ich eine tendenzielle Einschätzung (bzw. einen Blick durch die Glaskugel) der weiteren Entwicklung bis zum Monatsende. Dazu ist der Blick auf die gesamte NH erforderlich.
Der Polarwirbelsplit erweist sich nicht als nachhaltig. Durch ein Ausgreifen des sibirischen Kaltluftpotentials über dem Pol nach NO-Kanada wird der Polarwirbel wieder gestärkt. Diese Tatsache spiegelt sich auch in den Prognosen der wieder stark ansteigenden arktischen Oszillation (AO-Index).
Diese Kaltluftmassen gelangen in weiterer Folge über die Davisstraße auf den Atlantik und induzieren über dem warmen Meerwasser heftige Zyklogenese. Auf diese Weise gewinnt die Dynamik am Atlantik ordentlich an Fahrt und bildet eine zonal ausgerichtete Frontalzone aus, was auch im stark steigenden NAO-Index zum Ausdruck kommt:
Ein möglicher Wintereinbruch wird mit dieser Entwicklung weiterhin aufgeschoben.
Im Gegenteil: eine Pattsituation zwischen dem auflebenden Atlantik und dem mächtigen Kontinentalblock wird bei uns wieder vermehrt für mildes Vorderseitenwetter mt SW-licher Grundströmung sorgen. Die kontinentale Kaltluft wird zurückgedrängt bzw. auf Distanz gehalten.
Wenn sich diese Entwicklung bestätigt, hat die Erhaltungsneigung den ersten Versuch einer Umstellung zu einer winterlichen GWL erfolgreich abgewehrt.
Eine Aktualisierung mit einer hoffentlich winterlicheren Perspektive 😉 erfolgt vor dem Wochenende.
Die Meteogramme für Ost/Süd/West:
Osten/Oberes Triestingtal
Süden/Karnische Alpen
Westen/Hochkönig