Der Altweibersommer ist eine meteorologische Singularität (so bezeichnet man in der Meteorologie Wetterlagen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten und deutlich vom üblichen Witterungsverlauf abweichen wie z.B auch das Weihnachtstauwetter, die Hundstage, die Eisheiligen oder die Schafskälte im Juni) und ist typisch für den Zeitraum zwischen Mitte September und Mitte Oktober.
Der Altweibersommer ist das Ergebnis eines stabilen Hochdruckgebietes über Mitteleuropa. Typische Begleiterscheinungenrscheinungen sind Morgennebel, trockene Luft mit bester Fernsicht über einer flachen Inversion, Tmax bis knapp über 20° und die rasch fortschreitende herbstliche Laubverfärbung.
Genau dieser Witterungsabschnitt erwartet uns ab dem kommenden Wochenende 🙂
Synoptische Analyse:
Heute Di liegen wir an der Rückseite eines Höhentroges, der uns in der Nacht überquert hat. Dabei kam es im Bereich der Höhenkaltluft zu Gaupelschauer und im Bergland zu leichtem Schneefall bis unter 1500m. Während im Westen und Süden ein Zwischenhoch bereits heute verbreitet für sonniges Wetter sorgt, bleibt es im Osten und vor allem im Nordstau noch länger bewölkt. Im Flachland wird sich die Sonne bei recht windigen Verhältnissen aber bald zeigen.
Morgen Mi im ganzen Land Zwischenhocheinfluss mit trockener Luft, viel Sonne und nur flachen Cumuli; am Morgen in geschützten Lagen bei Aufklaren Bodenfrostgefahr; aus Westen am Nachmittag hoher Wolkenaufzug einer sich nähernden Kaltfront.
Am Do überquert uns aus NW eine schwacher Trog mit Wolken und Regenschauern……………………
…………………..ehe sich ab Fr unser Altweibersommerhoch aus Westen nach ME ausdehnt; dabei wird der Trog abgeschnürt und tropft ins Mittelmeer ab:
Bis zum Monatswechsel verbleiben wir unter Hochdruckdominanz; exemplarisch die Druckkonstellation vom kommenden Mo:
Der Start in den Oktober dürfte ebenfalls freundlich mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen erfolgen. Verantwortlich dafür zeichnet die simulierte Druckverteilung der nördlichen Hemisphäre. Die Tiefdruckgebiete liegen aufgefädelt entlang einer Achse von Ostsibirien über den Nordpol, Grönland bis in den mittleren Atlantik nördlich der Azoren. Die damit verbundene Zirkulation bringt ME eine SW-Strömung, mit der warme Luftmassen aus subtropischen Breiten bis Nordskandinavien und der Barentssee herangeführt werden.
Druckkarte 500hPa und Temperaturen in 850hPa für nächsten Fr:
Schön zu erkennen ist die Zirkulation am Jetstream am oberen Ende der Troposphäre:
Ob der Atlantiktrog in weiterer Folge ortsfest bleibt und weiterhin für warmes Vorderseitenwetter bei uns sorgt, oder eine progressive Verlagerung auf den Kontinent erfolgt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Geht es nach den ENS (Gitterpunkt oberes Triestingtal) des aktuellen GFS-Laufes, so so stehen die Chancen, dass auch die erste Oktoberdekade ruhig, trocken und „golden“ verläuft, recht gut: