……………werden dem Namen leider nicht ganz gerecht.
Dass der Atlantik an Fahrt zulegt und diese Woche die Frontalzone quer über ME bis weit auf den Kontinent verlaufen wird, zeichnet sich ja schon seit einigen Läufen ab. Bei uns bedeutet das typisches wechselhaftes Westwetter, wobei die Temperaturen vom unterdurchschnittlichen Wochenendniveau auf mittlere Endaugustwerte anheben. So schlecht siehts die nächsten Tage also gar nicht aus, insbesondere für den Osten und den Süden.
Womit die Modelle derzeit allerdings ein riesiges Problem haben, ist die Erfassung der Dynamik am Atlantik, die durch die über Grönland entstandenen und im Bereich des Labradorstromes in Schüben auf den warmen Atlantik drängenden Kaltluftmassen entsteht. Dazu kommen zunehmend (Sub-)Tropentiefs ins Spiel, die entlang der nordamerikanischen Ostküste auf ihrer NO-Zugbahn die atlantische Frontalzone erreichen. Die nächste „tropical depression“ namens CRISTOBAL wird in wegen Tagen östlich von Neufundland liegen.
Aktualisierung meiner letzten Prognose bis zum Monatswechsel mit synoptischer Analyse:
Heute Montag herrscht Zwischenhocheinfluss und nach frischem Morgen weitgehend freundliches trockenes Wetter mit wieder angenehmen Temperaturen.
Die Druckkarte zeigt die zonal ausgerichtete und nur schwach wellende Frontalzone mit dem nächsten Tief derzeit westlich von Irland:
Dieses Tiefdrucksystem wird mt der kräftigen westl. Höhenströmung in Richtung nördl. ME gesteuert und morgen Di bis Mi unseren Wetterablauf bestimmen. Am Di überwiegend bewölkt und im Westen und nördl. der Donau von der Früh weg Regen:
Da die Kaltfront über den Ostalpen verwellt, kommt sie nur zögerlich nach Osten voran, deshalb bleiben der Osten und Süden begünstigt.
Am Mi Trogpassage mit wechselhaften Rückseitenwetter und eingebetten Regenschauern. Auffrischender NW-Wind im Flachland.
Do sorgt ein Zwischenhoch wieder im gesamte Bundesgebiet für freundliches Wetter.
Sehr spannend und als große Herausforderung für eine einigermaßen treffsichere Wochenendprognose stellt sich die weitere Entwicklung dar.
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Bevor ich darauf im Detail eingehe, ein paar Eckdaten zu den von mir eingangs erwähnten Einflussfaktoren.
1. Da wäre einmal die fortgeschrittene Kaltluftansammlung über Grönland, die sich schubweise auf den Atlantik schiebt und dort auf den warmen Atlantik trifft:
2. Starke positive Temperaturabweichung der Oberflächentempeatur des Atlantik im Bereich Neufundland/Labrador. Das Überströmen dieser Bereiche durch polare Luftmassen ist die ideale Kombination für Zyklogenese:
3. Ähnlich wie beim Ex-Hurrikan Bertha wird in der zweiten Wochenhälfte nach aktuellen Berechnungen das energiereiche (Sub-)Tropentief CRISTOBAL von der atlantischen Frontalzone aufgenommen:
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Für kommenden Freitag wird nun vom aktuellen GFS-Lauf (sehr ähnlich auch EZ) folgende Druckkonstellation simuliert:
Links im Bild das erwähnte Tropentief CRISTOBAL, das an seiner Vorderseite für kräftige Warmluftadvektion sorgt und dadurch einen Rücken zum hohen Geopotetial über dem Nordatlantik aufwölbt. Im Zuge dessen wird das Tiefdrucksystem über GB weiter in Richtung Kontinent gedrängt und – leider 🙁 – am Wochenende das Kommando bei uns übernehmen.
Die Verabschiedung des heurigen Sommers und der Übergang zum meteorologischem Herbst dürfte also mit der GWL TrM (Großwetterlage Trog Mitteleuropa) und deulichem Temperaturrückgang über die Bühne gehen.
Da der kleinräumige Wettercharakter in Österreich stark von den Alpen geprägt/mitbestimmt wird, ergeben sich auch für die kommenden Tage bis zum Wochenende erwähnenswerte Unterschiede zwischen Ost/Nord/Süd.. Zu entnehmen aus den nachfolgeden Meteogrammen für die Gtterpunkte Osten/Wienerwald, Süden/Karnische Alpen und Mitte/Triebener Tauern:
Osten
Süden
Mitte
Bei gravierenden Änderungen im Modelloutput der nächsten Läufe erfolgt ein Update!
Hallo Franz!
Meine Fragen bezüglich Wochenendes !
Kommen wir am Samstag mit einem blauen Auge davon? (Regen)
Sonntag bis Mittag da schaut’s auch nicht so gut aus. Oder??
Und, können wir ein bisserl vom Süden her profitieren was meinst Du??
(Triebener Tauern)
Lg Elfi
Servus Elfi,
ja, das könnte sich ausgehen. Für Sa siehts aktuell bei SW-Strömung noch nach milder Vorderseitenlage mit kaum Niederschlagssignalen in der Osthälfte aus. Auch in den Triebener Tauern wird es bei hohen Wolkenfeldern trocken und relativ mild bleiben. Das genaue Timing des Eintreffens der Kaltfront wird sich erst in zwei drei Tagen eingrenzen lassen. Oft verzögert Föhn bei solchen Lagen das Vorankommen der Front, was sich dann stark auf den Ablauf des darauffolgenden So auswirkt. Ich beurteile die Chancen für einen noch trockenen So Vormittag für durchaus realistisch 🙂 Mo dann Schnee bis weit runter, aber das betrifft dich ja dann nicht mehr.
LG, Franz