………………….so könnte man den Wettercharakter im bevorstehenden Mittelfristbereich, also bis zum nächsten Wochenende und damit bis in die dritte Augustdekade, kurz umschreiben. Im Wort „unbeständig“ kommt ja schon zum Ausdruck, dass in diesem Zeitraum mit einigen Wetterwechsel zu rechnen ist und keine stabile Wetterphase bevorsteht. Vor allem ein mehrtägiges stabiles Sommerwetter ist nicht zu erwarten.
Meine Zusammenfassung mit einer synoptischen Analyse anhand des heutigen GFS-Modell-Laufes:
Heute schwenkt die Achse des Troges, der uns in der vergangenen Woche vor allem im Westen und Süden starke Niederschläge gebracht hat, von West nach Ost durch. Im Gepäck hochreichende Kaltluft (knapp unter -20° auf 500hPa oder 5000m), in der es mit der Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf rasch zu Quellungen und Schauerbildungen kommt:
An der Trogrückseite wird bis morgen Sonntag bei steigendem Luftdruck rasch stabilere Luft herangeführt, sodass sich über Mitteleuropa zumindest bis Montag freundlicher Zwischenhocheinfluss durchsetzen kann. Die Temperaturen werden dabei nach frischem Tagesbeginn auch wieder sommerliche Höchstwerte erreichen:
Das wetterbestimmende Aktionszentrum für die Folgetage ist auf obiger Karte an der blauen Einfärbung gut zu erkennen 😉 Über Skandinavien etabliert sich ein kräftiges Zentraltief mit einer breiten Austrogung nach West- und Mitteleuropa. Österreich befindet sich zunächst an seiner Südflanke in einer westlichen Grundströmung.
Das Cutoff-Tief am mittleren Atlantik verbindet sich in weiterer Folge mit dem skandinavischen Tief, wodurch die Achse des Skandinavientiefs ab Dienstag eine SW-NO Ausrichtung erfährt, sodass die Strömung im Alpenbereich auf SW zurückdreht. Damit verbunden werden wieder erheblich labilere und auch feuchte Luftmassen advehiert, die ab Dienstag vor allem im Bergland und südlich der Alpen für aufkommende, zum Teil konvektiv durchsetzte, Niederschläge sorgen werden. Die Alpennordseite und der Osten bleiben bei deutlich trockenerer Luftmasse begünstigt.
Die Druckverteilung zum kommenden Mittwoch, an der sich bis zum nächsten Wochenende nichts gravierendes ändern wird, sieht wie folgt aus:
Die Verteilung Niederschlagssummen mit dem trockeneren Gebieten im Norden und Osten und der niederschlagsreichen Alpensüdseite inkl. Bergland:
In den Folgetagen wird der bis Grönland reichende Höhenkeil des Azorenhochs von atlantischen Tiefdruckgebieten überlaufen.
Es bildet sich eine nur mehr schwach meandrierende Frontalzone über dem Atlantik aus. Bei dieser Zonalisierung der Zirkulation bleiben wir im Einflussbereich eines wechselhaften atlantischen Westwetters. Dabei werden sich über den Alpen Fronten und Zwischenhochs die Klinke reichen. Das Temperaturniveau reicht von spätsommerlich bis leicht unterdurchschnittlich (bezogen auf das 30-jährige Mittel):
Zur Veranschaulichung der beschriebenen Entwicklung zwei exemplarische Meteogramme für die Alpennordseite/Osten und die Alpensüdseite.
Norden/Osten:
Süden:
Wie sich die letzten Augusttage gestalten werden, ist seriös nicht prognostizierbar. Das Ensemble-Vorhersagediagramm, das Berechnung mit leicht modifizierten Anfangsbedingungen darstellt, weist ab ca. 25.8. eine große Streuung auf, was für Unsicherheit spricht:
Die Hoffnung auf einem versöhnlichen sommerlichen Abgang des August besteht aber durchaus. Das Azorenhoch steht in den Startlöchern 🙂