Der Kernsommer, beginnend mit 1.7., zeigt noch keine Anzeichen, nachhaltig durchzustarten. Atlantische Tröge , so wie am Anfang der Woche, nehmen immer wieder Kurs auf Mitteleuropa. Vorderseitig führen sie extrem warme Luftmassen zu den Alpen( z.B. heute), ehe eine Gewitterfront wieder für Abkühlung (morgen) sorgt. Der heutige Freitag wird uns verbreitet hochsommerliche Tempeaturen und viel Sonne bringen. Ein paar Cumuli über dem Relief und nachmittags dünne Schleierwolken werden kaum für Trübung sorgen. Die Nullgradgrenze steigt in der herangeführten subtopischen Warmluft auf 4500m. Starker Südföhn in Alpentälern und spürbarer SO-Wind im Flachland werden den Hitzetag erträglicher machen. Noch am späten Abend werden die 2m-Temperaturen in vielen Gebieten bei 30° liegen: Im Laufe des späten Nachmittags bzw. Abends nimmt von Westen entlang des nördlichen Alpenvorlandes die Gewittergefahr zu. Vor allem in Bayern könnten unwetterartige Entwicklungen dabeisein, die sich in der Nacht bis ins Innviertel ausbreiten könnten. Dafür sprechen die nachfolgend gezeigten Detailkarten für heute Abend. Hohe Energiewerte überlagern sich in diesem Gebiet mit bodennaher Konvektion und starker Windscherung in der unteren Troposphäre. Dazu konvektive Niederschläge, deren Intensität lokal viel heftiger ausfallen kann, als von den Modellen in der Regel dargestellt:
Bei meiner letzten Analyse sprach ich von einer eindeutig sommerlichen Entwicklung zum kommenden Wochenende. Zum Vergleich die zeitgleiche Druckverteilung der nördlichen Hemisphäre gegenübergestellt:
Der atlantische Trog befindet sich akuell näher am Festland und wird Mitteleuropa morgen rasch mit Regenschauen und Gewittern überqueren. Von Westen her fortschreitend nach Osten bereits ab den Frühstunden quellende Bewölkung mit Regenschauern/Gewittern. Dabei wird auch das Flachland des Ostens und der Süden im Laufe des Tages nicht ausgespart:
Bereits am Sonntag gelangen wir mit einer warmen aber trockenen SW-Strömung wieder unter sommerlichen Hochdruckeinfluss, der auch am Montag anhält. Die Temperaturen werden teilweise wieder hochsommerliche Werte annehmen. Bevorzugt im Gebirge ist mit heftigen Wärmegewittern zu rechnen:
Dieser Trog schwenkt im Laufe des kommenden Dienstag nach Mitteleuropa. Dabei entsteht ein kleinräumiges Tief nördlich von Österreich, an dessen Vorderseite heiße Luftmassen weit in den Norden gesteuert werden, während an der Rückseite mit Winddehung auf NW kühlere Luftmassen einfließen. Nachfolgend die Druckverteilung und Temperaturkarte mit einer scharfen Luftmassengrenze über D und A:
Entlang dieser Luftmassengrenze hohes Unwetterpotential. Vor allem in den östlichen Teile Österreichs und den angrenzenden nördlichen Gebiete werden Warnschwellen bezüglich Starkregen, Hagel und Sturmböen überschitten.
Im Detail sind die Ausprägungen dieser Entwicklung noch nicht vorherzusagen, weil es von der genauen Position des erwähnten kleinräumigen Tiefdruckgebietes abhängt.
Aktualisierung erfolgt!
Die weitere Entwicklung dürfte uns dann auch einige Tage, die die Bezeichnung Sommer nicht verdienen, bringen. Eine Abkühlung um ca. 10K ab Mittwoch auf Werte knapp über 20° ist zu erwarten. Ein Keil des Azorenhochs bildet eine Brücke zum Festlandhoch nördlich von Österreich. Daduch kommt es zu einem Abschnürprozess des Troges und der Ausbildung eines mitteleuropäischen Höhentiefs, das uns einen wechselhaften Witterungsabschitt mit konvektiv durchsetzen Niederschlägen bescheren wird:
Das positive an diesem zyklonal geprägte Wettercharakter, der uns auch am Beginn der zweiten Julidekade erhalten bleibt, sind die zu erwartenden Niedeschläge in den bis jetzt unter Trockenheit leidenden Gebieten (z.B. Teile des Weinviertels) :