Während der Mai sich mit recht feucht und mit gedämpften Temperaturen verabschiedet, beginnt die Temperaturkurve exakt zum meteorologischen Sommerbeginn (1. Juni) langsam aber stetig zu steigen. Bereits mit Wochenbeginn werden die 20° in den Niederungen wieder erreicht, ab Wochenmitte geht´s dann Richtung 25° und zu Pfingsten wird nach den aktuellen Modellkarten von ECMWF (european centre of midrange weather forcast) an der 30° Marke gekratzt. Eine stabile Schönwetterlage ist mit dieser Tendenz allerdings zunächst nicht verbunden. In der feuchtlabilen gradientenschwachen Luftmasse wird aus derzeitiger Sicht zumindest bis Donnerstag immer wieder zu Schauerbildung und ab Mitte der Woche mit der bodennahen Erwärmung auch zu erhöhter Gewitterneigung kommen. Das Pfingstwochenende verspricht dafür Badewetter.
Nachfolgend anhand der Druckverteilungskarten von EZ die Analyse zu meiner obige Einschätzung.
Am Sonntag, dem Tag des meteorologischen Sommerbeginns, befindet sich Mitteleuropa und große Teile Südosteuropas im Einfluss eines flachen Höhentiefs. Über weiten Teilen Russlands verursacht ein Hochdruckgebiet eine Hitzewelle. Über dem mittleren Atlantik finden wir ein mächtiges Azorenhoch, das über eine schwache Hochdruckbrücke mit dem russischen Hoch verbunden ist.
Bei uns sorgt diese Wetterlage für einen wechselhaften Wettercharakter mit freundlichen Abschnitten eher am Vormittag und Schauerneigung, bevorzugt im Bergland, an den Nachmittagen:
Mangels Dynamik bleibt uns die Großwetterlage im wesentlichen auch an den Folgetagen erhalten.
Mitte der Woche erfolgt ein markanter Trogvorstoß vom Atlantik in Richtung Westeuropa und damit verbunden beginnende Warmluftzufuhr an seiner Vorderseite nach Mitteleuropa. Spürbarer Temperaturanstieg und erhöhte Gewittergefahr am Mi und Do durch konvektive Umlagerungen sind die Folge:
Das russische Hochdruckbollwerk, das sich unter Verstärkung mittlerweile über ganz Skandinavien ausgedehnt hat, blockiert ein weiterens Vordringen atlantischer Fronten auf den Kontinent. Da den antlantischen Tiefdrucksystemen durch das Azorenhoch auch ein Ausweichen nach Süden unterbunden wird, bildet sich westlich von Irland ein kräftiger ortsfester „eingesperrter“ Tiefdruckkomplex. Der gesamte Alpenbereich gelangt an seiner Vorderseite über Pfingsten in eine warme südliche Höhenströmung, die uns ein paar hochsommerliche Tage bringen dürfte:
Die Gewittergefahr kann man aus heutiger Sicht für das Pfingstwochenende nicht ausschließen, dürfte aber Sa/So gering bleiben, da die Luftschichtung mit der advehierten Höhenwarmluft recht stabil sein wird.
Auch vom amerikanischen Wettermodell GFS (global forcast System) wird die sommerliche Entwicklung simuliert. Ein kontinuierlicher Temperaturanstieg in allen Höhen und häufige Schauer/Gewitter an den Nachmittagen. Pfingsten ebenfalls recht warm, aber mit mehr Gewitteroptionen: